Gesundheit

Neue Erkenntnisse: Warum extrem junge Hirnareale zuerst altern

2024-09-30

Autor: Laura

Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Organ, das die Wissenschaftler seit Jahrhunderten beschäftigt. Neueste Forschungsergebnisse offenbaren, dass die evolutionär jungen Hirnareale am stärksten vom Altersabbau betroffen sind.

Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf haben umfassende Hirnscans von 198 Schimpansen und 480 Menschen unterschiedlichen Alters untersucht. Mit modernster Magnetresonanz-Tomografie (MRT) und einem speziellen Mustererkennungsalgorithmus erreichten sie verblüffende Resultate.

Im Fokus der Studie stehen die relativ neuen Regionen im menschlichen Gehirn wie der frontale und präfrontale Cortex. Diese Bereiche sind entscheidend für Funktionen wie das Arbeitsgedächtnis, Selbstkontrolle und komplexes Denken. Die Forschung ergab, dass bei älteren Menschen die graue Substanz in diesen Bereichen am stärksten abnimmt, während bei Schimpansen vor allem die temporalen Regionen und tief liegende Strukturen wie das Striatum betroffen sind, die für motorische Funktionen und das Belohnungssystem wichtig sind.

Erstaunlicherweise gilt auch: je jünger ein Hirnareal in der Evolution, desto anfälliger ist es für altersbedingte Veränderungen. Dies legt nahe, dass unsere kognitiven Fähigkeiten, die uns als Spezies Mensch auszeichnen, besonders gefährdet sind, wenn wir älter werden. Die evolutionär älteren Regionen, wie die Basalganglien, bleiben davon weitgehend verschont.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten nicht nur unser Verständnis des Altersprozesses im Gehirn revolutionieren, sondern auch neue Ansätze zur Bekämpfung von Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz liefern. Forscher betonen die Wichtigkeit weiterführender Studien, um praktische Strategien zur Förderung der Gehirngesundheit im Alter zu entwickeln.

Zusätzlich könnten alltägliche Gewohnheiten wie regelmäßiges Lesen, geistige Herausforderungen und körperliche Betätigung entscheidend dazu beitragen, das Risiko geistigen Abbaus zu minimieren. Es liegt an uns, wie wir unser Gehirn im Alter schützen und stärken – denn Prävention ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben.