Wissenschaft

Neue Satellitenbedrohung: „Qianfan“-Satelliten könnten Astronomie gefährden

2024-10-09

Autor: Nina

Die Astronomie steht vor einer neuen Herausforderung: Die „Qianfan“-Satelliten aus China übertreffen die Helligkeit der bereits kritisierten „Starlink“-Satelliten von SpaceX. Dies könnte ernsthafte Konsequenzen für die Beobachtung des Universums haben. Laut einer aktuellen Studie, die auf dem Preprint-Server arXiv veröffentlicht wurde und noch nicht von Fachkollegen geprüft ist, zeigen diese neuen Satelliten eine Helligkeit von bis zu Magnitude 4.

Die Untersuchung der 18 „Qianfan“-Satelliten hat ergeben, dass sie bei optimaler Position am Himmel mit bloßem Auge sichtbar sind, während die anerkannten Grenzen für größere Observatorien bei Magnitude 7 liegen. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die astronomische Forschung dar, da solche Helligkeiten die Fähigkeit von Wissenschaftlern beeinträchtigen, schwächere und entferntere Himmelskörper zu beobachten.

Das Design der „Qianfan“-Satelliten könnte laut den Forschern ein entscheidender Faktor sein. Die große Fläche ihrer Flachantennen, die zur Erde ausgerichtet sind, sorgt für eine hohe Lichtreflexion. Während SpaceX bereits Maßnahmen ergriffen hat, um die Lichtverschmutzung durch ihre „Starlink“-Satelliten zu reduzieren, bleibt abzuwarten, ob China ähnlich reagieren wird.

Bis Ende 2025 sollen laut Planungen bereits 650 „Qianfan“-Satelliten im Einsatz sein, und insgesamt wird ein Netzwerk von mehr als 14.000 Satelliten angestrebt. Dies könnte zu einer noch dramatischeren Erhöhung der Helligkeit des Nachthimmels führen und somit die aktuellen Probleme, die durch „Starlink“ und die hellen „BlueBird“-Satelliten von AST SpaceMobile verursacht werden, weiter verschärfen.

Die astronomische Gemeinschaft ist alarmiert: Experten wie Federico Di Vruno warnen, dass die Menschheit an einem kritischen Punkt angekommen ist, an dem dringende Maßnahmen erforderlich sind, um den Nachthimmel als Fenster zur Forschung zu bewahren. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl China als auch andere Satellitenbetreiber auf diese Herausforderungen reagieren, um die Zukunft der Astronomie nicht zu gefährden.