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Neuer Landesmantelvertrag: Arbeitsstopp ab 33 Grad – Bau-Büzer setzen sich für bessere Bedingungen ein

2025-04-07

Autor: Lukas

Der Landesmantelvertrag (LMV) für Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen läuft in diesem Jahr aus und es stehen entscheidende Verhandlungen an. Die Gewerkschaften Unia und Syna, die insgesamt 80.000 Bauleute in der Schweiz vertreten, haben erste Forderungen formuliert, die auf mehr Schutz und Verbesserung der Arbeitsbedingungen abzielen.

Die zentralen Forderungen der Bauleute:

In einer umfassenden Umfrage haben über 10.000 Bauarbeiter an den Diskussionen teilgenommen, und daraus haben sich folgende Hauptforderungen ergeben:

1. **Kürzere Arbeitstage:** Acht Stunden sollten ausreichend sein. Es wird ein Schutz gegen „überlange Arbeitstage“ gefordert.

2. **Keine Sechstagewoche:** Die Einführung einer Bewilligungspflicht und höhere Zuschläge für Samstagsarbeit sind gefordert. Der Erhalt der Work-Life-Balance ist entscheidend.

3. **Entschädigung für die Znünipause:** In vielen anderen Branchen ist dies bereits selbstverständlich, und die Bauarbeiter verlangen eine angemessene Entschädigung für ihre Pausen.

4. **Abschaffung der unbezahlten Reisezeit:** Die gesamte Reisezeit, die zur Baustelle benötigt wird, muss zur Arbeitszeit zählen und entsprechend vergütet werden.

5. **Lohnerhöhung und Teuerungsausgleich:** Nur durch eine Anpassung der Löhne kann die Kaufkraft der Bauarbeiter erhalten bleiben, besonders in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten.

6. **Arbeitsstopp bei hohen Temperaturen:** Bei Temperaturen ab 33 Grad Celsius soll die Arbeit eingestellt werden. Dies soll das Unfallrisiko minimieren und die Gesundheit der Arbeiter schützen.

Unfallrisiko und Druck auf Baustellen:

Das Unfallrisiko für Bauarbeiter ist dreimal höher als für andere Branchen und erreicht bei Vergleich mit Bank- und Versicherungsangestellten sogar das 20-Fache. Ein Hauptgrund dafür ist der steigende Druck auf Baustellen. In den letzten Jahren erledigten immer weniger Bauarbeiter deutlich mehr Arbeiten, was zu längeren Arbeitstagen führte – oft bis zu neun Stunden im Sommer, plus bis zu zwei Überstunden und unbezahlte Reisezeiten.

Zukunft der Vertragsverhandlungen:

Laut Nico Lutz, dem Verhandlungsleiter der Unia, könnte der Prozess schwierig werden. In der Vergangenheit hat der Baumeisterverband immer wieder längere Arbeitstage und geringere Löhne gefordert, was den Bedürfnissen der Bauarbeiter entgegensteht.

Demonstration für bessere Arbeitsbedingungen:

Am 17. Mai sind große Demonstrationen in Zürich und Lausanne geplant, um die Forderungen der Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen öffentlich bekannt zu machen. Es wird erwartet, dass tausende von Menschen an diesen Kundgebungen teilnehmen werden, um auf die drängenden Anliegen aufmerksam zu machen und für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Die Bauleute sind entschlossen, ihren Standpunkt klar zu machen und ihre Rechte zu verteidigen.