
OGH best2tigt: Vier Jahre Haft fr Ex-Finanzminister Grasser
2025-03-25
Autor: Alina
Der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser muss für seine Rolle in einem der größten Bestechungsskandale Österreichs vier Jahre ins Gefängnis. Diese Entscheidung wurde vom Obersten Gerichtshof (OGH) bestätigt, nachdem Grasser 9,6 Millionen Euro an Bestechungsgeldern angenommen hatte, während er zwischen 2000 und 2007 im Amt war.
Die Vorwürfe beziehen sich auf den Verkaufsprozess von etwa 60.000 staatlichen Wohnungen. Laut dem Gericht erhielt Grasser die genannten Bestechungsgelder über Offshore-Konten von einem Bieter, der die Wohnungen kaufte. Der OGH hielt fest, dass ungefähr ein Prozent des Verkaufserlöses direkt an Grasser geflossen ist. Dies stellt eine erhebliche Summe dar und unterstreicht das Ausmaß der illegalen Machenschaften, die im Zusammenhang mit der Privatisierung der Wohnungen standen.
Obwohl die ursprüngliche Strafe acht Jahre betrug, wurde sie aufgrund der langen Verfahrensdauer auf vier Jahre reduziert. Die Richterin betonte, dass es sich um schwerwiegende Straftaten mit weitreichenden Konsequenzen handelt und dass solche Fälle in Österreich ohne Parallele sind.
Grassers Anwälte hatten in der Verhandlung vor dem OGH die Objektivität des Verfahrens angezweifelt und argumentiert, dass politische Einflussnahme auf das Urteil von Seiten der Richterin ausgegangen sei, da ihr Ehemann negativ über Grasser auf Social Media berichtet hatte. Der OGH wies diese Behauptungen zurück und sprach sich für die Unabhängigkeit der Justiz aus.
Grasser hat bereits angekündigt, gegen das Urteil beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vorzugehen, was jedoch keinen Aufschub seiner Haftstrafe bedeutet. Es bleibt abzuwarten, ob seine rechtlichen Schritte erfolgreich sein werden oder ob er die vierjährige Haftstrafe antreten muss.
Die Verurteilung von Karl-Heinz Grasser weckt in der Bevölkerung gemischte Reaktionen. Während viele die Strafe als notwendig erachten, um ein Zeichen gegen Korruption zu setzen, gibt es auch Stimmen, die die Schwere der Strafe anzweifeln. Wie wird sich dieser Fall auf die politische Landschaft in Österreich auswirken? Ist dies das Ende für Grassers politische Karriere oder wird er versuchen, sein Comeback zu gestalten? Die Diskussionen über Machtmissbrauch und Reformen im politischen System werden sicher noch lange anhalten.