Technologie

Patch Tuesday: Microsoft - Freund oder Feind der Administratoren?

2024-10-09

Autor: Lara

Jeden zweiten Dienstag im Monat beginnen die Administratoren mit einem mulmigen Gefühl – der Patch Tuesday steht bevor. An diesem Tag veröffentlicht Microsoft kumulative Updates für Windows, die eigentlich dazu dienen sollten, Fehler und Sicherheitslücken zu beheben. Doch der Tag, der gut sein sollte, bringt auch eine Reihe von Herausforderungen und Bedenken mit sich.

2015 läutete Microsoft mit der Einführung von Windows 10 eine neue Ära der agilen Softwareentwicklung ein. Zu diesem Zweck wurde das Team für Qualitätssicherung aufgelöst, in der Annahme, dass sich Qualitätsprobleme durch die neuartigen agilen Prozesse von selbst lösen würden. Dieser Gedanke hat sich jedoch als Irrtum erwiesen.

Die Einführung von halbjährlichen Feature-Releases, die Windows 10 begleiten, hat Unternehmen vor enorme Schwierigkeiten gestellt. Vor der Einführung von Windows 10 war es möglich, ein Betriebssystem über Jahre hinweg ohne Wechsel zu nutzen, da Microsoft für jede Version bis zu zehn Jahre Support bot. Mit Windows 10 wurde dieser Zeitraum drastisch verkürzt, und nun müssen Unternehmen alle zwei bis drei Jahre auf neue Versionen umsteigen.

Das größte Problem liegt jedoch im Testprozess der Updates. Microsoft hat es versäumt, selbst umfassende Tests durchzuführen und hat stattdessen die Verantwortung auf die Benutzer abgewälzt. Um die Update-Rollouts zu steuern, hat Microsoft das Modell der Updateringe eingeführt, bei dem nur eine begrenzte Anzahl an Maschinen zuerst aktualisiert wird. Wenn diese erfolgreich sind, werden die Updates schrittweise auf weitere Benutzer ausgeweitet.

Die Qualität der Updates ist jedoch seit der Einführung dieses Modells sichtbar gesunken. Die Kombination aus fehlender Qualitätskontrolle und dem Druck auf Entwickler, alle sechs Monate ein neues und oft unzureichend getestetes Feature-Release zu veröffentlichen, führte dazu, dass selbst Microsoft-Anhänger müde wurden.

Unter Windows 11 hat Microsoft die Update-Politik geändert und bietet nun nur noch ein Update pro Jahr an. Dieses Update hat jedoch nicht mehr die gleiche Relevanz wie früher, da die Veränderungen zwischen den Versionen kaum bemerkbar sind. Es scheint, als würde die Entwicklung stagnieren und viele fragen sich, ob Microsoft tatsächlich die richtigen Schritte unternimmt, um das Nutzererlebnis und die Sicherheit zu verbessern.

Dennoch bleibt es spannend, wie Microsoft in Zukunft mit den Herausforderungen der Softwareentwicklung umgehen wird. Werden sie endlich zu einer soliden Qualitätssicherung zurückkehren? Nur die Zeit wird es zeigen.