Perplexity: Langsame Käufe werfen Fragen über KI-Sicherheit auf
2024-12-03
Autor: Simon
In den USA hat die KI-Suchmaschine Perplexity kürzlich eine neue Shopping-Funktion eingeführt, die es Pro-Nutzern ermöglicht, Produkte direkt über den Chat zu erwerben. Diese sogenannte AI-Agent-Technologie sucht in Echtzeit Angebote und tätigt die Käufe, ohne dass die Nutzer die Webseiten der Einzelhändler besuchen müssen. Doch ein Test von Techcrunch hat einige ernüchternde Ergebnisse zutage gefördert.
Beim ersten Einkaufen von Zahnpasta erhielt Techcrunch nach drei Stunden die Nachricht, dass das Angebot bei Walmart nicht mehr verfügbar sei. Der zweite Versuch war zwar erfolgreicher, doch die Bestätigung ließ mit acht Stunden auf sich warten. Dies wirft die Frage auf: Wie zuverlässig ist Perplexity wirklich?
Techcrunch vermutet, dass Perplexity möglicherweise die Daten von Online-Shops nicht in Echtzeit abruft, sondern zuvor gespeicherte Informationen nutzt. Diese Diskrepanz kann dazu führen, dass die Produkte, die Nutzer suchen, bereits ausverkauft sind. Nutzer haben außerdem die Möglichkeit, das Geld für die Einkäufe direkt an Perplexity zu schicken, die dann das Produkt im Namen des Kunden kauft. Man könnte dies mit der Situation vergleichen, in der man einem Freund Geld gibt, um etwas im Supermarkt zu besorgen.
Die langsamen Kaufprozesse könnten auch mit der menschlichen Überwachung in Zusammenhang stehen, die Perplexity angibt. Obwohl nicht klar ist, wie diese Kontrolle funktioniert, könnte eine Verzögerung auftreten, wenn menschliche Prüfer die Transaktionen überwachen, um Fehler zu vermeiden. Dies könnte den gesamten Prozess erheblich verlangsamen im Vergleich zu einem typischen Online-Shop-Einkauf.
Ein weiteres Problem könnte die Praxis des Scraping sein. Obwohl Perplexity nicht bestätigt, ob Einzelhändler wie Walmart von dem Scraping ihrer Webseiten wissen, lässt der Umstand, dass sie keinen Kommentar dazu abgeben, darauf schließen, dass dies möglicherweise ohne Zustimmung der Händler geschieht. In der Vergangenheit gab es bereits Kontroversen, in denen KI-Tools auf Seiten zugreifenden, die dies explizit verbieten.
In Deutschland ist die Einkaufsmöglichkeit über Perplexity derzeit noch nicht verfügbar. Dies könnte jedoch bald heißen, dass auch hierzulande Nutzer auf ähnliche Probleme stoßen könnten, sollten diese neuen KI-Technologien nicht verbessern. Angesichts der Herausforderungen und Unsicherheiten bei KI-gestützten Shopping-Lösungen könnte man in der Zwischenzeit besser darauf verzichten und auf bewährte Online-Shops zurückgreifen, die sofortige Bestätigung und zuverlässige Transaktionen bieten.