Ukrainische Gegenoffensive überrascht Russland im Gebiet Kursk
2025-01-05
Autor: Simon
In einem überraschenden Schritt haben die ukrainischen Streitkräfte im westrussischen Gebiet Kursk eine neue militärische Offensive gestartet. Der Leiter des Büros des Präsidenten in Kiew, Andrij Jermak, teilte über Telegram mit: "Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient!" Dies bestätigte indirekt die ukrainischen Angriffe, die gemäß Berichten von russischen Militärblogs unerwartet und in mehrere Richtungen erfolgten.
Die Offensive könnte sich als strategisch wichtig erweisen und könnte in Verbindung mit der bevorstehenden Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar stehen. Beobachter glauben, dass die Ukraine durch diese Offensive die Schwächen der russischen Truppen aufzeigen möchte, um in den zukünftigen Verhandlungen über eine Beendigung des Konflikts besser positioniert zu sein. Derzeit kontrolliert die Ukraine nur die Hälfte der rund 1000 Quadratkilometer, die sie im Sommer in Kursk erobert hatte, während die russischen Truppen in den letzten Wochen im Kursk-Gebiet sowie im Osten der Ukraine erfolgreich vorgerückt sind.
In sozialen Medien sind Videos aufgetaucht, die Kolonnen gepanzerter ukrainischer Fahrzeuge auf dem Vormarsch zeigen. Diese werden durch Minenräumfahrzeuge unterstützt. Außerdem berichtet man von aktiven Störmaßnahmen, um russische Drohnen auszuschalten. Der Hauptangriffspunkt scheint die Ausfallstraße nach Kursk nordöstlich der kleinen Stadt Sudscha zu sein.
Das russische Verteidigungsministerium gab daraufhin bekannt, dass die eigene Artillerie und Luftwaffe eine ukrainische Kolonne auf dem Weg nach Berdin angegriffen hätten, wobei sie mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört hätten. Die genauen Angaben bisher lassen sich jedoch nicht unabhängig verifizieren.
Ukrainischer Präsident Wolodimir Selenski erwähnte zuvor die schweren Verluste russischer Einheiten, die bei ihren Rückeroberungsversuchen im Gebiet Kursk entstanden sind. Laut Selenski verlor die russische Armee bei den Kämpfen um die Ortschaft Machnowka ein Infanteriebataillon – insgesamt könnten das bis zu 500 Soldaten gewesen sein.
In den letzten Wochen sind Videos aufgetaucht, die die gescheiterten Sturmversuche russischer Einheiten zeigen, oftmals unterstützt durch nordkoreanische Soldaten. Die Frage, die viele beobachtet haben: Warum wirkt Moskaus Strategie so überhastet? Experten vermuten, dass Russland vor der Trump-Amtseinführung versuchen möchte, eine günstige Ausgangsbasis zu schaffen.
Die Lage bleibt jedoch weiterhin angespannt. Trotz der erlittenen Verluste setzt Russland seine Angriffe fort. In den letzten 24 Stunden sollen russische Truppen in strategisch wichtigen Gebieten wie Kurachowe und der umkämpften Stadt Torezk Geländegewinne erzielt haben.
Nach Berichten hat Russland im vergangenen Jahr fast 3600 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet erobert. Besorgniserregend für die Ukraine sind die bestätigten Verluste von über 610 Quadratkilometern im November 2023, als die Russen täglich etwa 20 Quadratkilometer eroberten.
Während die Ukraine verstärkt gegen die offensichtlichen Herausforderungen ankämpfen muss, bleibt die internationale Gemeinschaft gespannt, wie sich die Situation im Laufe der kommenden Monate entwickeln wird und welche strategischen Entscheidungen die Führung in Kiew treffen wird.