Welt

Putin stellt sich den Fragen von Roger Köppel auf der Waldai-Konferenz

2024-11-09

Autor: Leonardo

Am Freitag fand die bedeutende Waldai-Konferenz in Russland statt, bei der der Schweizer Journalist und Verleger Roger Köppel die Gelegenheit hatte, mit Wladimir Putin zu interagieren.

Köppel, der für seine politischen Ansichten bekannt ist, äußerte sich nach der Konferenz sehr positiv über Putins Redebeiträge zu verschiedenen globalen Themen. Er beschrieb den Auftritt des russischen Präsidenten als "Champions League". Köppel, der extra aus der Schweiz angereist war, war sichtlich begeistert von der umfangreichen Analyse, die Putin in seinem vierstündigen Vortrag präsentierte. "Was immer man von ihm politisch halten mag, er ist eine Person von großer Substanz und Niveau", erklärte Köppel in einem Video der „Weltwoche".

Ein Höhepunkt der Konferenz war eine Diskussionsrunde, in der Köppel Putin direkt einige Fragen stellen durfte. Nach einer humorvollen Begrüßung mit "Grüezi" sorgte Köppel mit einem Lob für Putin für Gelächter im Publikum. Anschließend stellte er in einem kritischen Ton fest, dass Putin die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit in Westeuropa vernachlässige und dies zu einem problematischen Bild seiner Person im Westen beitrage. Markus Söder, der Ministerpräsident von Bayern, und andere kritische Stimmen in Deutschland könnten diese Beobachtungen unterstützen, da sich der Eindruck einer zunehmenden Isolation Putins auf der internationalen Bühne verfestigt hat.

Putin entgegnete, dass er es für unangemessen halte, sich direkt an die Bürger der westlichen Länder zu wenden, deren Führungen nicht bereit seien, die russischen Argumente anzuhören. Trotz der schwierigen Beziehung zu westlichen Medien erwähnte Putin, dass er jedoch in Kontakt mit einigen Moderatoren, wie dem US-Journalisten Tucker Carlson, stehe. Dies könnte als Versuch gedeutet werden, alternative Kommunikationskanäle aufrechtzuerhalten und eine andere Perspektive auf die internationalen Beziehungen zu propagieren.

Die "Weltwoche" hat in der Vergangenheit oft Putin positiv dargestellt, was zu einer kritischen Diskussion über die Berichterstattung und die Rolle der Schweizer Medien in der geopolitischen Debatte geführt hat. Intern gab es gemischte Reaktionen auf Köppels Auftritt. Manche Leser lobten seine Courage, während andere, wie ein Kommentator, anmerkten, dass er mutiger hätte sein können, indem er Putin zu den Schicksalen entführter Kinder in der Ukraine befragt hätte.

Die Fragen rund um Koepels politische Haltung und die Berichterstattung über Russland werden auch weiterhin ein heiß diskutiertes Thema in der Schweiz und darüber hinaus bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich Köppels Ansehen in der Öffentlichkeit entwickelt, während sich die geopolitische Lage weiter zuspitzt.