René Benko: Luxusleben trotz Insolvenz über den gesetzten Rahmen hinaus!
2024-12-11
Autor: Lukas
Darum geht's
Trotz eines laufenden Insolvenzverfahrens lebt der österreichische Milliardär René Benko weiterhin im Überfluss. Dies wirft nicht nur moralische, sondern auch rechtliche Fragen auf.
Der Unternehmer, bekannt als Kopf der Signa-Gruppe, wehrte sich vehement gegen den geplanten Verkauf seiner luxuriösen Garderobe. Letztlich entschied sich seine Familie, die Kleider für das Dreifache ihres geschätzten Wertes von 77.000 Euro zu kaufen und damit eine Auktion abzuwenden. Diese Maßnahme zeigt, wie sehr Benko an seinem opulenten Lebensstil festhält.
Der Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger, der seit dem Insolvenzantrag Benkos im März 2024 mit den Vermögenswerten des Milliardärs beschäftigt ist, äußert sich im Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen» kritisch. Er beschreibt Benkos weiterhin extravagantes Leben angesichts einer Schuldenlast von etwa zweieinhalb Milliarden Euro als „ungeheuerlich“. Besonders bemerkenswert ist das ausschweifende Eigentum an Bekleidung, das ihm sogar im Insolvenzverfahren erhalten bleibt.
Umfangreiche Garderobe mit hochwertigen Marken
Im Rahmen des Verfahrens habe die Insolvenzverwaltung eine Villa besucht, in der eine umfangreiche Garderobe voller Designermode entdeckt wurde. Grabenweger stellt klar, dass solch reichhaltiger Besitz in Insolvenzverfahren normalerweise nicht weggenommen wird. Dennoch ist die Vorstellung, dass ein insolventer Milliardär eine solch kostspielige Sammlung besitzt, für viele schockierend.
Was Erstaunliches geschieht: Das Verfahren sieht nicht vor, dass einem Schuldner seine basislegenden Dinge wie Anzüge entzogen werden können – die rechtlichen Grauzonen, die diese Luxusgarderobe umgeben, sind jedoch unglaublich komplex.
Von den rund zweieinhalb Milliarden Euro, die von Gläubigern gefordert werden, ist nur ein Bruchteil anerkannt. Unter diesen Forderungen finden sich große Beträge aus dem arabischen Staatsfonds Mubadala, der etwa 750 Millionen Euro beansprucht. Die nicht abschließend bewertbaren Ansprüche der Gläubiger sorgen für zusätzliche Spannung innerhalb des Verfahrens.
Geld in undurchsichtigen Stiftungen gebunkert
Besonders brisant sind die intransparenten Stiftungen, in denen Benko anscheinend einen großen Teil seines Vermögens versteckt hat. Diese beinhalten die Laura Privatstiftung und die IngBe Stiftung in Liechtenstein, die über mehrere Hundert Millionen Euro verfügen. Der Zugriff auf diese Vermögenswerte gestaltet sich für den Insolvenzverwalter als äußerst schwierig, da die rechtlichen Rahmenbedingungen in Liechtenstein insbesondere zum Schutz ausländischer Vermögen äußerst stringent sind.
„Anfragen, um Einsicht zu erhalten, stoßen auf taube Ohren, die Behörden reagieren mit einem müden Lächeln. Liechtenstein hat sich als ein sicherer Hafen für Stiftungen herauskristallisiert“, erklärt Grabenweger.
Die Situation wird noch komplizierter: Kurz vor der Insolvenzanmeldung trat Benko aus dem Beirat der Laura-Stiftung zurück, was es dem Insolvenzverwalter unmöglich macht, Einblick in die Finanzströme zu erhalten.
Benko zahlt sich selbst die Miete
Während die Gläubiger und das Gericht weiterhin versuchen, die Insolvenzmasse zu sichern, führt Benko ungeachtet der Gegenständerechte ein luxuriöses Leben. Sein Hauptwohnsitz, eine bewachte Villa in Innsbruck-Igls, steht im Eigentum der Schlosshotel Igls Betriebs GmbH, deren Hauptanteilseigner die Laura-Stiftung ist, die von Benkos Mutter geleitet wird. Mit einer monatlichen Miete von 200.000 Euro, welche die Stiftung übernimmt, leben sie im Überfluss – eine paradoxe Situation in Anbetracht der finanziellen Schwierigkeiten.
Wie lange kann Benko sich solch eine Lebensweise leisten? Die öffentliche Meinung teilt zur Situation eine klare und kritische Haltung: „Das ist unfair gegenüber den Gläubigern und eine Schande für die Gesellschaft.“