Technologie

Revolution im Energiesektor: Meta plant eigene Atomkraftwerke für KI-Rechenzentren

2024-12-04

Autor: Nina

Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, Meta, hat große Ambitionen, um seine KI-Rechenzentren mit Energie zu versorgen. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass es aktiv nach Entwicklern und Firmen sucht, die Vorschläge zum Bau eigener Atomkraftwerke unterbreiten möchten.

Meta plant, ab Anfang des kommenden Jahrzehnts in den USA zwischen 1 und 4 Gigawatt an neuer Kernkraftwerkskapazität zu errichten. "Wir bei Meta sind überzeugt, dass die Kernenergie eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einem saubereren, zuverlässigeren und diversifizierten Stromnetz spielen wird", erklärte das Unternehmen. Diese Aussage könnte weitreichende Auswirkungen auf die energiepolitische Diskussion in den USA haben.

Um ihre Pläne voranzutreiben, sucht Meta insbesondere Fachkräfte für die Entwicklung und Genehmigung von Atomkraftwerken. Dabei zieht das Unternehmen sowohl kleinere modulare Reaktoren als auch größere Kernreaktoren in Betracht. Laut Meta ist die Entwicklung von Kernkraftprojekten kapitalintensiver im Vergleich zu erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft. Außerdem dauert die Genehmigung oft länger und ist komplexer. Die Frist für die Einreichungen von Entwicklern endet am 3. Januar 2025.

Doch Meta ist nicht das einzige Unternehmen, das in die Kernenergie investiert. Konkurrenz aus der Tech-Branche zeigt ebenfalls Interesse: Amazon hat kürzlich hohe Investitionen in die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors – SMR) angekündigt. Auch Google arbeitet mit dem kalifornischen Start-up Kairos, das neuartige Reaktoren auf der Basis geschmolzenen Fluoridsalzes entwickelt. Ein solcher Versuchsreaktor in Tennessee soll bereits 2027 in Betrieb genommen werden.

Die Herausforderungen, die Meta und andere Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Kernenergiepläne erwarten, sind beachtlich. Nach Schätzungen von Goldman Sachs wird der Stromverbrauch von Rechenzentren in den USA zwischen 2023 und 2030 voraussichtlich um das Dreifache steigen und etwa 47 Gigawatt an neuer Erzeugungskapazität erfordern. Zudem steht die Branche vor der Herausforderung einer überlasteten US-Nuklearaufsichtsbehörde sowie potenziellen Hindernissen bei der Uranbrennstoffversorgung und lokalem Widerstand.

Wie Meta und andere Tech-Giganten diese Herausforderungen meistern werden und inwieweit sie tatsächlich in der Lage sind, eine schlüsselfertige Lösung für die Energiebedürfnisse ihrer wachsenden KI-Infrastrukturen zu finden, bleibt abzuwarten. Der Wettlauf um die grüne Energiezukunft hat gerade erst begonnen!