Wissenschaft

Revolutionäre Gehirnforschung: Naturblick kann Schmerzen effektiv lindern!

2025-04-01

Autor: Noah

Eine bahnbrechende Studie zeigt: Der Ausblick auf die Natur kann Patienten helfen, weniger Schmerzmittel zu benötigen. Neueste Forschungsergebnisse aus der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications bestätigen, dass schon das Anschauen von Naturvideos akute körperliche Schmerzen verringern kann.

Schmerzanalyse im Gehirn

Medikamente, die auf das Gehirn einwirken, haben schon immer als eine Möglichkeit gegolten, Schmerzen zu lindern. Nun zeigt sich, dass auch einfache Geistesübungen und Naturerlebnisse erhebliche positive Effekte haben können. Das Team der Universität Wien hat mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gezeigt, dass beim Betrachten von Naturvideos Schmerzsignale im Gehirn reduziert werden und deren Intensität abnimmt.

Die Studie umfasste 39 freiwillige Teilnehmer, die gebeten wurden, drei unterschiedliche Videos anzusehen: eine Naturaufnahme, eine Szene in einem Innenraum sowie ein urbanes Stadtbild, während sie gleichzeitig Elektroschocks am Handrücken erhielten. Die Probanden berichteten über die Intensität ihrer Schmerzen und gleichzeitig wurde ihre Gehirnaktivität gemessen.

Schmerzlinderung durch Natur

Die Ergebnisse waren beeindruckend: Teilnehmer, die die Naturvideos sahen, erlebten weniger Schmerzen und zeigten eine reduzierte Aktivität in den Gehirnregionen, die mit der Schmerzverarbeitung verbunden sind. Besonders bemerkenswert ist, dass die früheren, körperbezogenen Schmerzsignale wesentlich weniger intensiv wahrgenommen wurden.

"Die Verarbeitung von Schmerz ist ein vielschichtiger Prozess", erklärt der Studienleiter Max Steininger. Dabei beeinflussen verschiedene Gehirnregionen sowohl die emotionale als auch die körperliche Reaktion auf Schmerzen. Placebos sind bekannt dafür, Schmerzen durch Veränderung der emotionalen Reaktion zu verringern - während die naturbasierte Wahrnehmung direkt die körperlichen Schmerzsignale anders verarbeitet.

Wissenschaftlich bewiesen: Die Natur hat positive Effekte

Es gab lange Diskussionen darüber, ob Naturerfahrungen tatsächlich Stress oder Schmerzen reduzieren können oder ob es sich um eine subjektive Erwartungshaltung handelt. Diese umfassende Studie hat nun gezeigt, dass der Anblick von Natur tatsächlich direkte Auswirkungen auf das Schmerzempfinden hat und nicht nur romantisierte Vorstellungen bedient.

Naturbilder als wertvolle Unterstützung in der Therapie

Die Neurowissenschaftlerin Simone Kühne vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, die als Co-Autorin an der Studie beteiligt war, hebt hervor, dass alle drei gezeigten Szenarien ästhetisch ansprechend waren. Sie war zunächst skeptisch, ob auch die Stadtaufnahmen positive Effekte zeigen könnten. Doch die Ergebnisse waren eindeutig: Der größte Einfluss auf die Schmerzverarbeitung fiel direkt der Naturszene zu.

Kühne zieht daraus den Schluss, dass ästhetische Darstellungen der Natur, wie Bilder über dem Behandlungsstuhl in einer Zahnarztpraxis, sinnvoll genutzt werden sollten, um Schmerzen oder die Angst davor zu lindern. Dabei ist es egal, ob die Patienten eine Vorliebe für die Natur haben oder nicht. Allerdings können Bilder von Natur keine Schmerzmittel ersetzen – sie bieten lediglich wertvolle Unterstützung zur Linderung des Schmerzes.