Inmitten eines angespannten Klima der globalen Politik gab es gestern einen skandalösen Vorfall während einer live übertragenen Medienkonferenz des Moskauer Außenministeriums. Nach Berichten über den Einsatz einer russischen Interkontinentalrakete gegen die Ukraine erhielt Maria Sacharowa, die Sprecherin des Ministeriums, einen anrüchigen Anruf, der manch einen vermuten lässt, dass die Medienkonferenz nicht ganz fortlaufend verlief.

„Mascha“, hörte man eine männliche Stimme am Telefon, die Sacharowas Vornamen in einem vertraulichen Ton verwendete. Der Anrufer forderte sie auf, keine Kommentare zu dem vermeintlichen Angriff mit „ballistischen Raketen“ auf die ukrainische Stadt Dnipro abzugeben. Dieser Vorfall kam nur Stunden nach den verheerenden Berichten über den mutmaßlichen Einsatz einer Interkontinentalrakete – eine beunruhigende erste für Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022.

Der Angriff auf Dnipro, angeblich mit einer Interkontinentalrakete durchgeführt, wurde von ukrainischen Militärs als Teil einer historischen Eskalation bewertet. Berichten zufolge hatte Russland die Satellitenfirma Piwdenmatsch, früher bekannt als Juschmasch, ins Visier genommen.

Ukrainische Luftwaffensprecher gaben an, dass die eingesetzte Rakete „offensichtlich“ nicht nuklear bestückt war. Während die ukrainische Seite sofort reagierte, blieb der Kreml zu diesem Zeitpunkt bockig und äußerte sich nicht zu dem Angriff.

In einer späteren Stellungnahme gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass erklärte Sacharowa, das Telefonat habe der Klärung gedient, ob ihr Ministerium für diesen Vorfall zuständig sei. Ihre Behauptung, es handle sich um eine „Intrige“, klingt mehr nach einer hastigen Abwehr als nach einem stabilen Argument.

Dieser Vorfall wirft nicht nur Fragen zur Sicherheit und Strategie Russlands auf, sondern lässt auch tiefere Einblicke in die internen Kommunikationsprobleme der Regierung zu. Wie wird sich der Kreml auf den Druck aus dem Westen und interne Spannungen reagieren? Die Welt schaut gebannt zu, während die westliche und die russische Narrative aufeinandertreffen.