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SCB: Beat Gerber und das geheimnisvolle Phantom-Spiel – Was steckt wirklich dahinter?

2024-10-04

Das Phantom-Spiel von Beat Gerber: Eine Rekordgeschichte, die Unstimmigkeiten aufdeckt

Die Welt des Schweizer Eishockeys wurde von einer kurvenreichen Statistik überrumpelt – ein Phantom-Spiel, das es womöglich nie gegeben hat. Der langjährige SC Bern-Spieler Beat Gerber, eine Legende des Schweizer Hockeys und sechsmaliger Meister, steht im Mittelpunkt eines unerwarteten Rekordproblems.

Gerber, der in seiner Karriere unglaubliche 1270 Spiele in der National League absolvierte, steht in seiner letzten Saison verschmitzt im Schatten eines bevorstehenden Wechsels. Der Davoser Kultstürmer Andres Ambühl wird ihm bald den Titel des Rekordspielers streitig machen, indem er zur gleichen Zeit mit 1270 Spielen aufwarten kann. Doch wie kam es zu dieser Korrektur der historischen Statistik, die Gerber ein Spiel "klaute"?

Einblicke in die Saison 2001/02

Die Unstimmigkeit fängt in der Saison 2001/02 an, als Gerber für seinen Jugendklub SC Langnau spielte. Während dieser Zeit war er auch in der U20-Nationalmannschaft und spielte zusammen mit Ambühl. Im August 2023, als die Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Statistiken überprüfte, stellte sie fest, dass die offiziell geführten Zahlen von der Liga und anderen Quellen nicht übereinstimmten.

Gerber sollte 39 Qualifikationsspiele für Langnau gespielt haben, doch in einer anderen Statistik war die Rede von nur 38 Partien. Der frühere offizielle Statistiker Urs Keel fand schließlich heraus, dass Gerber in 44 Spielen eingesetzt wurde, aber nur 28 Mal tatsächlich spielte. Eine knifflige Situation, die Frage aufwirft, wie solche Statistiken über die Jahre hinweg erhoben wurden.

Phantomspiele im Eishockey

Im Eishockey ist es anders als in anderen Sportarten: selbst Spieler, die nicht auf dem Eis stehen, zählen mit in den Statistiken. Dies führt hin und wieder zu Verwirrungen, besonders wenn Daten ohne gründliche Überprüfung veröffentlicht werden. Die Liga hat nun angekündigt, die Statistiken vor 2007 erneut zu überprüfen, um sicherzustellen, dass solche Phantomspiele nicht mehr auftreten.

Die Antwort der National League auf die Entdeckung war zunächst zurückhaltend, schließlich aber lenkten sie ein und minderten Gerbers Spielzahl auf 1269. Das bedeutete für ihn, dass er ein Spiel weniger als gedacht hatte – und es wird spannend, wie Ambühl seinen Rekord an diesem Donnerstag gegen seinen ehemaligen Klub feiern wird.

Ein Spiel voller Spannung

Das kommende Spiel am Donnerstag gegen den SC Bern wird für Ambühl ein denkwürdiger Moment. Er wird vor heimischen Fans spielen und die Gelegenheit haben, in die Geschichtsbücher einzugehen, während Gerber nun als der Spieler mit einem Phantomspiel dasteht. Was wenn Ambühl, der nach wie vor als Schlüsselspieler angesehen wird, durch Verletzungen oder andere Umstände sein Spiel nicht absolviert? Solche Wendungen des Schicksals könnten unvorhersehbare Momente in der Eishockeygeschichte hervorbringen.

Das Phantom-Spiel von Gerber ist nicht nur ein einfaches Statistikproblem; es spiegelt auch die Herausforderungen und die Komplexität der Archivierung im Sport wider. Die fesselnde Auffassung dieser Episode wird sowohl Fans als auch Spieler weiterhin beschäftigen, während die Debatte um die tatsächliche Historie und Rekorde im Schweizer Eishockey weitergeht.