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Schneechaos am Mittwoch: Wo der Winter Einzug hält!

2024-11-19

Autor: Lukas

In der vergangenen Woche erlebten wir im Mittelland erstmals das Wunder des Schnees

In der vergangenen Woche erlebten wir im Mittelland erstmals das Wunder des Schnees, nachdem der Nebel sich gelichtet hatte. Am 12. November fiel der erste Neuschnee bis auf etwa 700 Meter. Viele Schweizer erinnern sich wahrscheinlich, dass sie noch mit Sommerreifen fahren oder ihre Ski noch nicht zum Service gebracht haben.

Jetzt kommt der Schnee – und extreme Winde

In der Nacht auf Mittwoch wird uns eine markante Kaltfront aus dem Nordwesten mit einem deutlichen Temperatursturz erreichen. Laut dem Meteorologen Felix Blumer von SRF Meteo sind im Flachland Windböen von bis zu 80 km/h zu erwarten, in exponierten Gebieten sogar bis zu 100 km/h. In den Bergen könnten Orkanböen die 170 km/h-Marke überschreiten!

Nach dieser Front sinken die Temperaturen in der zweiten Wochenhälfte im Mittelland nachts unter den Gefrierpunkt, mit Werten um minus 3 Grad. Tagsüber werden die Temperaturen im Mittelland kühler bleiben: zwischen 2 und 5 Grad.

„Bereits am Mittwoch könnte es im Flachland stellenweise schneien“, sagt Blumer. Am Donnerstag und Freitag erwartet uns weiterer Schneefall, besonders in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Doch schon am kommenden Wochenende könnte uns wieder mildere Luft erreichen.

Schnee vor Mitte November – eine Seltenheit

Es ist nicht alltäglich, dass wir vor Mitte November in tieferen Lagen Neuschnee sehen. „Im Flachland gibt es etwa alle vier Jahre Schnee vor Mitte November“, erklärt Blumer. Es ist jedoch nicht sicher, dass dieser Schnee auch wirklich gemessen wird, da er vor der morgendlichen Messung bereits wieder schmelzen kann.

Über die Messstelle in St.Gallen gibt es interessante Statistiken: Dort wurde am Donnerstagmorgen 1 Zentimeter Schnee gemessen – der erste seit 2017! In den vergangenen Jahren fiel der erste Schnee oft schon im Oktober. 2012 wurden sogar am 29. Oktober mit 33 Zentimetern die höchsten Werte seit Langem registriert.

In den Alpen ist die Situation besorgniserregend. Aktuell gibt es nur marginalen natürlichen Schnee, und der Schneefall in letzter Woche war zu gering für eine stabile Schneedecke. Die Schneehöhe in den Bergen liegt bis 1500 Meter leicht unter dem Durchschnitt. Über 2000 Meter ist die Situation jedoch alarmierend und tritt nur zum dritten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen auf.

Hauptgründe für den Schneeausfall sind die anhaltende Trockenheit und der Klimawandel

Hauptgründe für den Schneeausfall sind die anhaltende Trockenheit und der Klimawandel. Oktober und die erste Novemberhälfte waren extrem trocken, und die warmen Temperaturen lassen den Neuschnee schneller schmelzen. Somit fiel im September und Oktober zwar Schnee bis 1500 Meter Höhe, doch dieser ist rasch wieder verschwunden.

Ungeachtet dessen rechnet das SLF in dieser Woche mit einem signifikanten Schneezuwachs in höheren Lagen. An 1500 Metern könnte es zwischen 40 Zentimetern und einem Meter Neuschnee geben. Die Mengen, die letztendlich liegen bleiben, hängen jedoch von der Temperatur und dem Wind ab.

Skigebiete bereiten sich auf die Eröffnung vor

Trotz des schneearmen Winters plant das Skigebiet Davos bereits am Donnerstag die Eröffnung erster Pisten. Möglich wird dies durch die kalten Temperaturen der vergangenen Woche, die Kunstschneeproduktion ermöglichten. Engelberg startete bereits am 26. Oktober mit der Skisaison auf dem Gletscher – jetzt laufen die Schneekanonen in höheren Lagen.

Laax plant seinen Saisonstart am 30. November. „Wir konnten letzte Woche mit der Beschneiung beginnen. Ob der Saisonstart planmäßig erfolgen kann, wird sich in den nächsten zwei Wochen zeigen, abhängig von den Temperaturen und den Wetterbedingungen“, so Martina Calonder von der Weissen Arena Gruppe in Laax.

Das Pizolgebiet hat ebenfalls mit der technischen Schneebeschneiung begonnen und freut sich auf einen Saisonstart am 7. Dezember. Bei idealen Bedingungen könnte es sogar einen vorgezogenen Wochenendbetrieb geben.

Die Skiregion Adelboden-Lenk plant ebenfalls, am 7. Dezember in die Wintersaison zu starten. „Wir arbeiten intensiv am Saisonstart“, erklärt Stefanie Inniger von den Bergbahnen Adelboden-Lenk. Das Teilgebiet Elsigen-Metsch könnte sogar vor dem 7. Dezember öffnen.

Der Schnee kommt, aber…

„Eigentlich bräuchten wir ab Mittwoch in den Skigebieten keine Schneekanonen mehr“, sagt Blumer. „Frau Holle übernimmt den Job!“ Dennoch macht es Sinn, die Schneekanonen weiterlaufen zu lassen, um sicherzustellen, dass zu den Feiertagen genügend Schnee vorhanden ist.

Laut den aktuellen Prognosen wird gegen Ende des Monats erneut milderes Wetter erwartet, obwohl tauwarmes Wetter in Höhenlagen über 1500 Metern unwahrscheinlich ist.

Wegen des angekündigten Schnees wird das Lawinenforschungsinstitut diese Woche erstmals wieder ein Lawinen-Bulletin herausgeben. Dies geschieht nur, wenn tatsächlich eine Gefahr besteht – insbesondere für den Alpennordhang, während für das Engadin und das Wallis keine ernsten Risiken erwartet werden.