Der Aargauer Nationalrat Matthias Samuel Jauslin sorgt für Aufregung in der Schweizer Politik, indem er von der FDP zur GLP wechselt!

Seine Entscheidung hat eine lange Überlegung hinter sich und zeigt, wie sehr sich die politische Landschaft verändern kann. Jauslin, ein erfolgreicher Unternehmer, ist seit 2015 im Nationalrat und hat sich immer für den Gemeinsinn und das Allgemeinwohl eingesetzt. In seiner Mitteilung erklärt er, dass der Gemeinsinn ein zentrales Element für den Zusammenhalt der Schweiz ist und diese Überzeugung ihn zu seinem Wechsel bewegt hat.

Besonders bei Umwelt- und Klimafragen sieht er sich bei der FDP nicht mehr ausreichend vertreten. „Umwelt, Klima, Raumplanung und erneuerbare Energien sind keine Modethemen für mich“, betont Jauslin. Statt sie auf einer politischen Achse zu verorten, möchte er diese Themen progressiv angehen, was ihm bei der FDP zuletzt nicht mehr möglich erschien. "Ich hatte bei diesen Themen immer eine klare Haltung, doch die FDP hat sie nicht mehr priorisiert", erklärt er gegenüber SRF.

Warum hat sich Jauslin gegen die FDP entschieden?

Als Mitglied der Umweltkommission musste Jauslin feststellen, dass er vonseiten der FDP nicht mehr gewünscht war. „Das hat mich dazu veranlasst, einen anderen Weg zu suchen, um meine Ansichten zu vertreten“, sagt er. Nach den Wahlen hoffte er, dass sich die Dinge in eine positive Richtung entwickeln würden. Nach den Feiertagen traf er jedoch die Entscheidung, den Wechsel zu vollziehen. Die Reaktionen auf seinen Schritt waren durchweg positiv.

Die GLP begrüßt ihn mit offenen Armen. „Wir teilen dieselben Werte und Haltungen“, äußert sich Fraktionspräsidentin Corina Gredig begeistert. Parteipräsident Jürg Grossen hebt hervor: „Als progressiver Unternehmer und erfahrener Politiker passt Matthias Jauslin hervorragend zu uns.“

Die FDP hingegen zeigt sich wenig überrascht. Parteipräsident Thierry Burkart erklärt, dass der Aargauer Nationalrat in der Vergangenheit oft anders abgestimmt habe als der Rest der Fraktion. „An den Machtverhältnissen im Parlament wird sich dadurch nicht viel ändern“, so Burkart gegenüber Keystone-SDA. Er hätte es begrüßt, wenn Jauslin seinen Wechsel vor den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2023 vollzogen hätte, um die Dramatik zu mindern.

Historische Wechsel in der Schweiz

Matthias Jauslin ist jedoch nicht der erste Nationalrat, der während einer Legislaturperiode die Partei wechselt. Bereits 2001 wechselte der Aargauer FDP-Nationalrat Luzi Stamm zur SVP, und 2011 schloss sich Thomas Müller von der CVP (heute Die Mitte) der SVP an. Im Frühjahr 2019 trat Daniel Frei aus Zürich zur GLP über. Solche Wechsel zeigen, wie dynamisch und unbeständig die politische Landschaft der Schweiz ist.

Die Frage bleibt: Ist dies der Beginn einer neuen Ära für die GLP oder ein weiterer Mosaikstein in der Rückkehr zu einer grüneren, progressiveren Politik in der Schweiz? Die kommenden Monate werden entscheidend sein.