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Skandalöse Kursverluste: Hat Kuros den Durchbruch trotz Rückschlägen geschafft?

2024-11-19

Autor: Laura

Die Aktien von Kuros sind seit vergangenem Donnerstag von 32 auf 20 Franken gefallen, was einem dramatischen Rückgang von über 37 Prozent entspricht. Dieser Rückschlag ist Teil eines größeren Trends, der den Gesundheitssektor plagt. Die mögliche Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. (RFK) zum Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten sorgt für zusätzliche Unsicherheit unter den Investoren. Als prominenter Impfgegner hat Kennedy angekündigt, die vermeintliche Korruption im Gesundheitssystem aufdecken und aufräumen zu wollen. Solche politischen Entwicklungen verunsichern natürlicherweise die Anleger.

Auf lange Sicht gesehen, sind die Entwicklungen für Kuros jedoch durchaus ermutigend. Seit Anfang Januar hat der Aktienkurs des Biotechnologieunternehmens eine beeindruckende Steigerung von über 700 Prozent erlebt, steigend von unter 4 auf 32 Franken. Im Vergleich dazu verzeichnete der Swiss Performance Index im selben Zeitraum nur einen Anstieg von 7 Prozent. Dies macht Kuros zu einem der stärksten Performern am Schweizer Markt.

Besonders erfreulich für die Aktionäre ist, dass der Hauptinvestor, Chris Oomen aus den Niederlanden, seine Beteiligung von etwa drei auf über neun Millionen Aktien erhöht hat, was bedeutet, dass er nun 24 Prozent der Kuros-Aktien besitzt. Großen Einfluss haben auch Blackrock, UBS und die Zürcher Kantonalbank mit jeweils rund 3 Prozent und 1,8 Prozent der Anteile.

Die letzten Jahre waren für Kuros von schwankenden Kursen im einstelligen Frankenbereich geprägt, sogar das Rekordtief im April 2023 bei 1,11 Franken war alarmierend. Doch die Wende kam im Juli 2023 mit dem Abschluss der Patientenrekrutierung für eine wichtige Studie zu einem Wirbelsäulenprodukt. Der Kurs verdoppelte sich fast innerhalb weniger Tage auf 2,70 Franken. Dies wurde gefolgt von der Zulassung des Schlüsselprodukts MagnetOS in den USA, die ebenfalls Kurssprünge zur Folge hatte.

Ein Blick auf den Markt zeigt jedoch, dass die Lage vieler Biotechnologieunternehmen prekär ist. Beispielsweise steht Spexis vor dem bevorstehenden Verlassen der Börse. Trotz der positiven Entwicklungen sieht sich Kuros jedoch nicht ohne Risiken. Die Analystin des Brokerageunternehmens Octavian, die als einzige den Titel abdeckt, hat seit Januar 2019 ein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von knapp sechs Franken ausgesprochen. In den letzten Monaten hat sie ihre Prognosen mehrfach angehoben und zuletzt auf 19 Franken erhöht.

Mit einer Market-Kapitalisierung von 755 Millionen Franken könnte Kuros bald in den MSCI-Small-Cap-Index aufsteigen, was weitere Investoren anziehen würde. Der Marktwert muss jedoch nachhaltig über 1 Milliarde Franken steigen, damit dies geschieht.

Dennoch bleibt die Unsicherheit groß. In den letzten Tagen zeigte sich, dass Kuros im Vergleich zu anderen Gesundheitswerten besonders stark gelitten hat. Investoren scheinen aus Angst vor negativen Nachrichten eher zu Kuros als zu anderen Unternehmen zurückzurudern. Dies lässt darauf schließen, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Kursschwankungen kommen könnte. Die Analystin von Octavian hat ihr Kursziel mit 19 Franken zwar beibehalten, aber die bisher umgesetzt Verlustprognosen bis zu einem Rückgang von 40 Prozent signalisieren Risiken. Anleger sollten sich auf erhebliche Kursschwankungen einstellen und vorbereitet sein – die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Kurse stabilisieren oder weiter fallen.