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Studierenden im Gefängnis: Doktorand Alireza Doroudi aus Alabama unter dramatischen Umständen festgenommen

2025-03-28

Autor: Simon

In einer dramatischen Wende wurde der iranische Maschinenbaustudent Alireza Doroudi, der an der University of Alabama promoviert, von den US-Einwanderungsbehörden ICE festgenommen. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 27. März, als Beamte um 3 Uhr früh seine Wohnung stürmten.

Doroudi wird zurzeit im Pickens County Jail festgehalten. Die US-Behörden begründeten die Festnahme mit "signifikanten nationalen Sicherheitsbedenken" und beriefen sich auf den Entzug seines Studentenvisums. Seine rechtlichen Schritte werden von Anwalt David Rozas begleitet, der betont, dass Doroudi „weder strafrechtlich angeklagt noch in regierungskritische Aktivitäten involviert“ sei. Es gebe „keinerlei Hinweise“ auf illegale Handlungen oder Verbindungen zu extremistischen Gruppen.

Doroudi ist legal in den USA und derzeit im Bewerbungsverfahren für eine EB-1-Green-Card, eine Kategorie für Personen mit außergewöhnlichen wissenschaftlichen Fähigkeiten. Er hat an verschiedenen Forschungsprojekten gearbeitet, die innovative Lösungsansätze für Herausforderungen in der Maschinenbauindustrie bieten.

Die University of Alabama äußerte sich in einer offiziellen Stellungnahme zurückhaltend zu dem Vorfall: Man habe „kürzlich erfahren“, dass ein internationaler Doktorand festgenommen worden sei. Aufgrund der Datenschutzgesetze seien keine weiteren Informationen verfügbar, jedoch betonte die Universität die Bedeutung internationaler Studierender als geschätzte Mitglieder der Campusgemeinschaft.

Doroudis Fall ist Teil eines besorgniserregenden Trends: Vor kurzem wurde die türkische PhD-Studentin Rümeysa Öztürk an der Tufts University ebenfalls festgenommen. Ihre Verhaftung geschah am Tage und wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Ihr wird vorgeworfen, die Hamas zu unterstützen, eine Anschuldigung, die sie und ihr Anwalt vehement zurückweisen.

Zusätzlich zu diesen Vorfällen geriet der pro-palästinensische Aktivist Mahmoud Khalil von der Columbia University in die Schlagzeilen, nachdem er von ICE während Protesten festgenommen wurde. Donald Trump bezeichnete ihn auf seiner Plattform Truth Social als „radikalen Hamas-Sympathisanten“, während Khalil und seine Anwälte jede Verbindung bestreiten.

In einem weiteren alarmierenden Vorfall wurde eine weitere Studentin von Columbia, Leqaa Korda, aufgrund eines angeblich abgelaufenen Visums von der Homeland Security festgenommen. Auch sie soll an Pro-Palästina-Protesten teilgenommen haben, was sie jedoch energisch abstreitet.

Diese neuesten Entwicklungen werfen einen Schatten auf die bestehenden Spannungen zwischen der US-Regierung und internationalen Studierenden. Experten warnen davor, dass solche Festnahmen das Potenzial haben, das akademische Umfeld und das Vertrauen in die US-Bildungseinrichtungen ernsthaft zu beeinträchtigen. Die Auswirkungen auf die zukünftigen Generationen von Forschern und Wissenschaftlern aus dem Ausland könnten gravierend sein.