Syrien: Moskau im Dialog mit HTS
2024-12-11
Autor: Leonardo
In einem dramatischen Wendepunkt für Syrien hat der Kreml bekannt gegeben, dass er Kontakt zu den neuen Herrschern des Landes, Hajat Tahrir al-Scham (HTS), aufgenommen hat. Dies folgt auf die unerwartet schnelle Offensive der Rebellen und die Flucht des Diktators Baschar al-Assad nach Moskau, die das Ende seiner jahrzehntelangen Herrschaft besiegelte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass: "Der Kreml beobachtet aufmerksam die Entwicklungen in Syrien und hält Kontakte zu denjenigen, die die Kontrolle über das Land übernommen haben, nachdem Bashar al-Assad zurückgetreten ist."
Mohammed al-Baschir
Mohammed al-Baschir, der neue Regierungschef der Rebellenhochburg Idlib, hat angekündigt, die Führung der Übergangsregierung bis März 2025 zu übernehmen. Diese politische Umwälzung hat weitreichende Konsequenzen nicht nur für Syrien, sondern auch für die geopolitische Lage im Nahen Osten.
Internationale Reaktionen
Der Umsturz des Assad-Regimes führt dazu, dass verschiedene internationale Akteure ihre Strategien anpassen. So wird US-Außenminister Antony Blinken noch diese Woche in die Türkei reisen, um über die Folgen des Falles von Assad zu sprechen. Währenddessen bleibt die US-Militärpräsenz in Syrien erhalten, da rund 900 Soldaten weiterhin im Kampf gegen den Islamischen Staat stationiert sind.
Berichte aus Syrien
Einige Berichte aus Syrien zeigen unterdessen beunruhigende Bilder von standgerichtlichen Hinrichtungen durch unbekannte Bewaffnete, die mutmaßliche Verantwortliche für Vergehen gegen Zivilisten bestrafen. Der Bürgerkrieg hat im Land eine tiefe Spaltung hinterlassen, und Berichte über Massengräber und das Verschwinden von Tausenden von Zivilisten machen die Runde.
Schweizer Staatsangehörige in Syrien
Die Schweizer Regierung hat mittlerweile klargestellt, dass etwa 60 Schweizer Staatsangehörige in Syrien registriert sind und weiterhin umfassende Warnungen für Reisen in das Land bestehen. Dies steht im Gegensatz zu den Anfragen von Ländern wie Deutschland und Frankreich, die ihre Bürger zur Rückkehr aufrufen.
Zukünftige Entwicklungen
Zusätzlich wird weltweit über die möglichen neuen Entwicklungen in Syrien spekuliert, einschließlich der Rolle eines möglichen Übergangsführers. Berichten zufolge wird Riyad Farid Hidschab als neuer Premierminister in Betracht gezogen, nachdem er zuvor im Exil war.
Politische Zeichen aus Moskau
Inmitten dieser Veränderungen zeigt ein Video, das aus Moskau veröffentlicht wurde, wie Diplomaten der syrischen Opposition die Flagge der Revolution auf dem Balkon der syrischen Botschaft hissen. Dies könnte ein erstes Zeichen für die neue politische Realität in Syrien und die Stärkung der oppositionellen Kräfte darstellen.
Internationale Beobachtungen
Die internationale Gemeinschaft muss nun genau beobachten, wie sich die Situation in Syrien entwickelt. Der UN-Sicherheitsrat plant bereits Beratungen über die Lage, um die nächsten Schritte zur Stabilisierung des Landes zu erörtern. Das Augenmerk liegt auf den neuen Führern der HTS und deren Fähigkeit, ein verantwortungsvolles und inklusives Regime zu bilden, um Frieden und Sicherheit für die syrische Bevölkerung zu gewährleisten.