Gesundheit

Szegediner Wissenschaftler revolutionieren die personalisierte Migränebehandlung

2024-10-08

Autor: Luca

Das ungarische Forschungsnetzwerk (HUN-REN) hat spannende Neuigkeiten aus der Neurowissenschaftsgruppe der Universität Szeged veröffentlicht. Die Forscher haben vielversprechende Ansätze entwickelt, um Migräne auf eine personalisierte Weise zu behandeln, die die individuelle Stoffwechselsituation der Patienten berücksichtigt.

Migräne ist nicht nur eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die weltweit 10 bis 16 Prozent der Bevölkerung betrifft, sondern verursacht auch erhebliches Leid. In Ungarn leiden über eine Million Menschen unter dieser Erkrankung, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Fast eine Milliarde Menschen weltweit haben täglich mit diesen exzentrischen Kopfschmerzen zu kämpfen.

Professor László Vécsei, der Leiter des Forschungsteams, betonte, dass Fortschritte in der Migräneforschung nicht nur das Leid der Patienten verringern, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Implikationen haben könnten. Stressbewältigung, ausreichender Schlaf und genetische Prädisposition spielen beim Auftreten von Migräne eine entscheidende Rolle. Zudem können Umweltfaktoren wie Wetterumschwünge oder ein hektischer Lebensstil ebenfalls Migräneanfälle auslösen.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und einen Zusammenhang mit Epilepsie aufweisen. Das Szegediner Team untersucht zurzeit den Zusammenhang zwischen Migräne und dem Kynurenin-System, einem Bereich, der bisher weniger in der Forschung beleuchtet wurde.

In ihrem jüngsten Bericht analysierte das Forschungsteam die Rolle des Nerven- und Immunsystems bei der Veränderung des Kynurenin-Stoffwechsels. Tryptophan, eine essentielle Aminosäure, wird über den Kynureninweg in biologisch aktive Moleküle umgewandelt, die sowohl für das Nervensystem als auch für das Immunsystem von Bedeutung sind. Diese Prozesse sind kompliziert, aber entscheidend für das Verständnis der Migräne.

Besonders interessant sind die Metaboliten wie Kynurensäure und Chinolinsäure, die die Aktivität von Nervenzellen beeinflussen und auch bei der Regulierung des Immunsystems eine Rolle spielen. Frühere klinische Untersuchungen des Teams ergaben signifikante Unterschiede im Kynurenin-Stoffwechsel nicht nur bei Migränepatienten, sondern auch bei Personen mit Clusterkopfschmerzen.

Ein weiterer wichtiger Stoff, den die Forscher identifiziert haben, ist PACAP (Hypophysen-Adenylat-Cyclase-aktivierendes Polypeptid). Es wurde festgestellt, dass der PACAP-Spiegel im Blut von Migränepatienten erhöht ist - ein Hinweis darauf, dass individualisierte Therapien notwendig sind. Fast 40 Prozent der Patienten sprechen nicht auf die neuartigen CGRP-Medikamente an, was die Dringlichkeit einer maßgeschneiderten Behandlung unterstreicht. Ein Analogs von Kynurensäure könnte dazu beitragen, die PACAP-Werte in experimentellen Migräne-Modellen zu senken.

Die Beobachtung des individuellen Stoffwechsels und identifizierter molekularer Biomarker könnte eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung personalisierter Therapiemöglichkeiten darstellen. Diese bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten dazu führen, dass Migränebehandlungen bald deutliche Fortschritte machen könnten und den betroffenen Patienten eine neue Hoffnung geben.

In der Welt der Neurowissenschaften könnte diese Forschungsarbeit nicht nur das Leben von Millionen Migränepatienten verbessern, sondern auch eine Inspirationsquelle für weitere Entdeckungen sein. Seien Sie gespannt auf die nächsten Schritte dieser wegweisenden Forschung!