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Teenager wünschen sich Erlebnisse statt Geschenke: Ein Trend, der überrascht!

2024-11-18

Autor: Leonardo

Zürich, 18.11.2024 - In einer Zeit, in der materielle Besitztümer wie Smartphones, Gaming-Konsole und Tablets überall zu finden sind, sind viele Teenager zu der Erkenntnis gekommen: "Eigentlich habe ich schon alles!" Das zeigen aktuelle Beobachtungen in der Jugendforschung.

Immer mehr Jugendliche lösen sich von der Tradition, zu Geburtstagen materielle Geschenke zu verlangen. Stattdessen stehen gemeinsame Erlebnisse im Fokus. Ein 14-Jähriger hat es auf den Punkt gebracht: "Vielleicht ein Znacht in einem coolen Restaurant?". Ein Wunsch, der dem von Erwachsenen ähnelt und die veränderte Wertschätzung unterstreicht, die Jugendliche für zwischenmenschliche Erlebnisse entwickeln.

Experten merken an, dass diese Entwicklung ein Zeichen für die Komfortzone ist, in der sich viele Jugendliche in wohlhabenden Gesellschaften befinden. Jugendforscher Simon Schnetzer betont, dass der Überfluss an materiellen Gütern wie Spielkonsolen und Handys zu einem Wertewandel führt. Statt sich noch um ein weiteres Spielzeug zu kümmern, wünschen sich Teenager mehr bedeutungsvolle soziale Interaktionen.

Psychologe Felix Hof bestätigt diesen Trend in seiner Praxis, in der er Jugendliche trifft, die unter einer Art von "materieller Sättigung" leiden. Er sieht, dass viele junge Menschen den Wert von Beziehungen und kreativen Aktivitäten höher einschätzen als materielle Geschenke. Diese Veränderungen sind Teil eines breiteren gesellschaftlichen Wandels, in dem Erlebnisse, Erinnerungen und zwischenmenschliche Beziehungen zunehmen.

Ein solches Umdenken könnte auch langfristige Auswirkungen auf das Kaufverhalten der jungen Generation haben. Experten warnen, dass die Verlagerung vom Materiellen hin zu Erfahrungen sich auf die Wirtschaft auswirken könnte, da weniger Geld in den Konsum geflossen wird. So werden beispielsweise alternative Möglichkeiten gesucht, um Erlebnisse zu schaffen, die nicht unbedingt mit hohen Kosten verbunden sind, wie gemeinsame Wanderungen in der Natur oder kreative Workshops. Neben diesen positiven Entwicklungen setzt sich jedoch auch ein verstärktes Bewusstsein für die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft fort. Viele Jugendliche erleben und suchen im gleichen Atemzug nach sozialen Bindungen und Gemeinschaften, insbesondere in einer Zeit, in der psychische Gesundheit und soziale Isolation immer mehr in den Fokus rücken.