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Todesrate von 76 Prozent: Die tödlichste Art zu fliegen, die man sich vorstellen kann!

2024-11-30

Autor: Lara

Über 113 dokumentierte Todesfälle betreffen Personen, die als blinde Passagiere im Fahrwerk von Flugzeugen unterwegs waren. Ein besonders bewegendes Foto wurde in diesem Zusammenhang weltweit bekannt.

Im Februar 1970 wurde der Amateurfotograf John Gilpin am Flughafen Sydney Zeuge einer Tragödie, als er ein neues Objektiv testete. Er hielt den letzten Moment des 14-jährigen Keith Sapsford fest, der aus dem Fahrwerksschacht einer Douglas DC-8 stürzte. Das Flugzeug war gerade in Richtung Japan gestartet, als die Katastrophe geschah, so berichtet «Kidspot».

Gilpin war sich der Tragweite seines Fotos zunächst nicht bewusst. Erst eine Woche später beim Entwickeln des Filmes erkannte er das erschütternde Bild. Keith hatte sich heimlich in das Flugzeug geschmuggelt, wohl um die Welt zu bereisen, obwohl seine Familie gerade von einer langen Reise zurückgekehrt war.

Die Reise des jungen Keith endete tragisch, als das Fahrwerksschachtfach während des Starts auf einer Höhe von etwa 60 Metern aufging und ihn in den Tod stürzen ließ. Sein Vater beschrieb ihn als einen Jungen mit einem „unbändigen Drang“ zu reisen. „Alles, was mein Sohn wollte, war die Welt zu sehen“, sagte er der Associated Press.

Keith Sapsfords tragischer Tod ist jedoch kein Einzelfall. Immer wieder versuchen junge Menschen, als blinde Passagiere in Fahrwerksschächten von Flugzeugen zu reisen. Eine gefährlichere Art zu reisen könnte man sich kaum vorstellen, eindrucksvoll belegt durch die erschreckenden Statistiken.

Zwischen 1947 und Juni 2015 dokumentierte ein Forscher der US-amerikanischen Federal Aviation Administration (FAA) insgesamt 113 solcher Versuche auf 101 Flügen. Tragischerweise endeten 86 dieser Versuche tödlich, was einer schockierenden Sterblichkeitsrate von 76 Prozent entspricht. Die meisten der Verstorbenen waren männlich und überwiegend unter 30 Jahren. Seit 2015 wurden mindestens 19 weitere Fälle dokumentiert.

Die Gefahren für blinde Passagiere in Fahrwerksschächten sind während aller Flugphasen erheblich. Bei Start oder Landung haben diese oft Schwierigkeiten, sich im Schacht zu halten, was zum tödlichen Sturz führen kann. Unmittelbar nach dem Start wird das Fahrwerk in die Schächte zurückgezogen, was zu tödlichen Verletzungen führen kann. Selbst wer Verletzungen vermeidet, ist extremen Temperaturen und niedrigem Luftdruck ausgesetzt, was zu Unterkühlung und Sauerstoffmangel führen kann. Auch die hohen Lärmbelastungen außerhalb der Kabine können Hörschäden verursachen.

Ein ebenfalls tragischer Fall ereignete sich in der Schweiz. Am 18. April 2010 wurde in einem Tobel bei Weisslingen ZH die Leiche eines dunkelhäutigen Mannes gefunden. Rechtsmedizinische Untersuchungen zeigten zahlreiche Frakturen, die auf einen fatalen Sturz hindeuteten. Die Kantonspolizei Zürich vermutete, dass er sich im Fahrwerk eines Flugzeugs versteckt hatte, um illegal in die Schweiz zu reisen. Der Mann trug lediglich ein T-Shirt, eine Jeans und Schmuck, persönliche Dokumente waren nicht vorhanden.

Diese erschütternden Geschichten verdeutlichen die enormen Risiken und die tragischen Konsequenzen, die mit dem Verstecken in Flugzeugfahrwerken verbunden sind. Die Vorstellung, dass Menschen solche extremen Maßnahmen ergreifen, um zu reisen, wirft erneut Fragen zur globalen Migration und den damit verbundenen Herausforderungen auf.