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Tropenhaus geschlossen – Gemeinde rechnet mit Abriss des Gebäudes

2025-03-21

Autor: Luca

Der endgültige Schlussstrich für das Tropenhaus Wolhusen scheint gezogen. Die Gemeinde hat bekannt gegeben, dass seit Mitte Dezember kein Betrieb mehr stattfindet – der Stillstand ist durch aktuelle Fotos belegt.

Infolge der Schließung wird auch die Bushaltestelle beim Tropenhaus vorerst nicht mehr bedient. Laut Gemeinderat wird nicht mit einer zeitnahen Wiedereröffnung gerechnet. Die Probleme begannen bereits im letzten Jahr. Im Oktober 2022 eröffnete das Bezirksgericht Willisau ein Konkursverfahren über die Tropenhaus Wolhusen AG. Ende des Jahres trat der Geschäftsführer zurück und erklärte in einem Interview, die Situation sei äußerst angespannt gewesen. Er habe keinen Einblick in die Finanzunterlagen erhalten.

Obwohl das Tropenhaus sich gegen das Konkursverfahren wehrte und das Kantonsgericht das Verfahren mangels offener Forderungen einstellte, bleibt die Zukunft des Tropenhauses ungewiss. Der Verwaltungsratspräsident Baptist Reichmuth behielt sich eine Stellungnahme vor und ließ die Gründe für die Schließung unbeantwortet.

Energiekrise als Hauptursache

Bruno Duss, der Gemeindepräsident von Wolhusen, erklärte, dass es einen ständigen Austausch zwischen der ecoGroup Swiss AG, die das Tropenhaus betreibt, und dem Gemeinderat gegeben habe. Trotz der Bemühungen war die Gemeinde nicht bereit, finanziell einzuspringen. Duss deutete an, dass die enormen Energiekosten zur Schließung führten. In den letzten Jahren erlebte die Energieversorgung einen drastischen Wandel. Bis 2019 bezog das Tropenhaus Abwärme von der Transitgas AG in Ruswil, die zunehmend nicht mehr geliefert wurde. Daraufhin musste eine Umstellung auf Heizöl erfolgen, bevor schließlich eine Holzpelletheizung installiert wurde.

Diese Entwicklung führte zu einem Anstieg des Energieverbrauchs, insbesondere durch das Produktionshaus, das hohe Anforderungen stellte. Schließlich wurde dieser Bereich geschlossen, und es blieb nur das Erlebnisrestaurant übrig. Die Corona-Pandemie traf zudem zur ungünstigsten Zeit, was die Situation weiter verschärfte. Ähnliche Schwierigkeiten erlebte im letzten Jahr das Tropenhaus Frutigen, das ebenfalls aufgrund wirtschaftlicher Probleme schloss.

Zukunft ungewiss

Was mit dem Tropenhaus Wolhusen nun geschieht, ist durch Verträge geregelt. Im Worst-Case-Szenario müsste der Rückbau durch die Eigentümer finanziert werden. Aktuell sucht der Betreiber nach einer Nachfolgelösung, jedoch werden die Chancen als gering eingeschätzt. Duss äußerte Bedauern über die Schließung, die nicht nur Wolhusen betrifft, sondern auch die gesamte Region. „Die Ausstrahlung des Tropenhauses ging über die Gemeindegrenzen hinaus“, betonte er.

Franzsepp Erni, der Gemeindepräsident von Ruswil und Gründungsmitglied des Vereins, der das Tropenhaus 1999 initiierte, zeigt sich ebenfalls überrascht von der Schließung. Erni erinnert sich daran, dass das ursprüngliche Konzept des Tropenhauses als rein Abwärmeprojekt gedacht war, und ist verwundert über die Entscheidung, auf Holzpellets umzusteigen, was seiner Meinung nach nicht dem ursprünglichen Plan entsprach. Diese Nachricht kommt für viele, die das Tropenhaus als einzigartigen Ort der Begegnung und Kulinarik schätzten, wie ein herber Schlag.