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Trotz der Krise im Nahen Osten: Benzinpreise erreichen nicht mehr das Niveau von 2021

2024-10-04

Aktuelle Benzinpreise in der Schweiz

Die Benzin- und Dieselpreise in der Schweiz sind momentan so niedrig wie seit November 2021 nicht mehr, was viele Autofahrer erfreut.

Inmitten von Unsicherheiten im Nahen Osten, insbesondere nach den letzten Raketenangriffen vom Iran auf Israel, stiegen die Rohölpreise kurzfristig. Der Preis für ein Barrel Rohöl liegt nun bei 72 Dollar. Experten attributieren diesen Anstieg jedoch vorwiegend einer schwachen Nachfrage seitens der Industrie.

Tatsächlich genießen Autofahrer zurzeit einen vergleichsweise günstigen Treibstoffpreis. Laut einem Tankstellenbetreiber, der mit 20 Minuten sprach, sind die Preise derzeit die niedrigsten seit der Corona-Krise.

Preisentwicklung und aktuelle Preise

Das Angebot an günstigen Benzinpreisen variiert: Der Preis für einen Liter Bleifrei 95 liegt derzeit bei etwa 1,72 Franken, während Bleifrei 98 bei 1,83 Franken und Diesel bei 1,80 Franken angeboten werden. An einigen Tankstellen, wie beispielsweise bei Ruedi Rüssell, kostet der Sprit sogar nur 1,559 Franken für Bleifrei und 1,609 Franken für Diesel.

Jedoch gibt es auch Warnungen: Ramon Werner, CEO von Volenergy, betont die extreme Volatilität der Märkte. Die aktuelle geopolitische Situation hat bereits zu einem sprunghaften Anstieg des Rohölpreises geführt, was auf die Unsicherheiten aufgrund der Konflikte im Nahen Osten zurückzuführen ist. Er äußert die Befürchtung, dass die Tankstellenpreise bald wieder steigen könnten.

Marktanalyse und Ölexport

Der Chefstratege der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Manuel Ferreira, äußert sich optimistisch und spricht lediglich von begrenzten Auswirkungen auf den Markt. Obwohl die Rohölpreise seit den militärischen Konflikten um etwa 5 Prozent gestiegen sind, glaubt Ferreira, dass die Angebotsströme nach wie vor stabil sind.

Iran bleibt ein bedeutender Akteur in der globalen Ölproduktion, mit bis zu vier Prozent der weltweiten Ölversorgung. Die meisten Exporte gehen jedoch nach Asien, was die direkte Abhängigkeit europäischer Länder von Iran verringert. Dies spielt eine entscheidende Rolle, um ein abruptes Versorgen zu verhindern und die Ölpreise stabil zu halten.

Zusammenfassung

Insgesamt bleibt die Nachfrage nach Rohöl aufgrund einer schwachen industriellen Aktivität gering. Im September fiel der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent erstmals seit 2021 unter 70 US-Dollar, was die Herausforderungen für die Ölindustrie verdeutlicht. Die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sollten jedoch im Auge behalten werden, da sie potenziell zu einem weiteren Anstieg der Preise führen können.