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Ukraine: Russische Ballettgruppe täuschte ukrainische Herkunft vor – Der Skandal im Detail

2025-04-01

Autor: Noah

Unter dem Namen „Ballet of Ukraine“ trat eine Tanzgruppe im Dezember 2024 in Schweden auf und führte in acht Städten Tschaikowskys berühmtes Stück „Der Nussknacker“ auf. Die Gruppe gab an, aus der Ukraine zu stammen, doch Recherchen des schwedischen Fernsehens (SVT) enthüllten, dass dies eine irreführende Darstellung war.

Stattdessen hat die Tänzertruppe enge Verbindungen nach Russland. Laut SVT handelt es sich bei „Ballet of Ukraine“ um eine sogenannte Klontruppe. Eine mittlerweile offline genommene Webseite der Gruppe gab fälschlicherweise eine Adresse in Kyjiw an, an der sich jedoch kein tatsächliches Tanzstudio befindet. Von den 14 Tänzern sind sieben in Russland aktiv.

Darüber hinaus sind die Presseunterlagen und die Besetzung dieses Ensembles nahezu identisch mit denen zweier Ballettgruppen aus St. Petersburg und Moskau, berichtet die schwedische Tageszeitung „Dagens Nyheter“. Die Organisation „Touring Actors“, über die das Ballett-Ensemble gebucht wurde, gehört einem russischen Staatsbürger, der in Moskau als Geschäftsinhaber registriert ist.

Besonders brisant wird es, wenn man die finanziellen Verstrickungen betrachtet. Ein Teil der Einnahmen aus den Vorstellungen floss an das KI-Unternehmen „Gutschwald AI Center“ mit Sitz im Zürcher Richterswil. Der Firmenbesitzer ist ein ehemaliger russischer Banker, der gegenüber SVT bestätigte, dass Geld von mehreren schwedischen Gemeinden eingegangen sei, jedoch nicht im Zusammenhang mit den Aufführungen.

Der Fall der „Ballet of Ukraine“ ist kein Einzelfall. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben sich zahlreiche Künstler in Skandinavien Gehör verschafft, wobei einige angaben, sie würden Geld für die Ukraine sammeln. Es stellt sich die Frage, wie viele solcher Gruppen es noch gibt und welche Absichten hinter ihren Auftritten stehen.

Experten warnen vor solchen irreführenden Praktiken und fordern mehr Transparenz im Kulturbereich, insbesondere wenn es um die Unterstützung von Hilfsprojekten für die Ukraine geht. Die Grenzen zwischen Kunst und Geschäft werden immer durchlässiger, und es ist entscheidend, dass Zuschauer und Unterstützer gut informiert sind.