
Umsatz halbiert, aber X macht Gewinne wie Twitter – Ein Blick hinter die Kulissen
2025-03-19
Autor: Emma
Der Kurznachrichtendienst X hat erneut die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich gezogen, da sein Wert bei 44 Milliarden US-Dollar festgelegt wurde – exakt der Betrag, den Elon Musk für Twitter gezahlt hat. Laut einem Bericht der Financial Times, der auf eine kürzlich durchgeführte Finanzierungsrunde verweist, wurden Unternehmensanteile zu Preisen gehandelt, die diesen Gesamtwert rechtfertigen. Interessanterweise wurde bereits vor einem Monat bekannt, dass X intern ebenfalls zu dem Schluss gekommen ist, dass der Dienst aktuell 44 Milliarden US-Dollar wert sein soll, muss jedoch auf Finanzkennzahlen verweisen, die nicht den üblichen Standards großer Unternehmen entsprechen.
Die Internen von X behaupten, dass der Dienst im vergangenen Jahr vor Steuern 1,2 Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht hat – ähnlich wie bei Twitter vor Musk's Übernahme. Trotz dieser positiven Gewinnzahlen berichtet Bloomberg, dass der Umsatz von X im Jahr 2024 nur halb so hoch war wie im Jahr vor der Übernahme, was Fragen zur Genauigkeit dieser Finanzberichte aufwirft. Dies könnte darauf hindeuten, dass Musks strenge Sparmaßnahmen greifen, aber die Financial Times hebt hervor, dass einige Finanzkennzahlen von "stark angepassten" Ergebnissen sprechen – die tatsächliche finanzielle Lage von X bleibt also unklar.
Elon Musk erwarb Twitter im Herbst 2022 und führte daraufhin grundlegende Umstellungen im Unternehmen durch. Trotz mehrerer Wellen von Nutzerrückgängen scheinen diese Maßnahmen dem Dienst nicht dauerhaft geschadet zu haben, auch wenn der Gesamtwert des nicht mehr börsennotierten Unternehmens anfänglich gesunken war. Eine Wende trat jedoch nach der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ein. Musk positionierte sich als einer von Trumps engsten Vertrauten, was sowohl Unterstützung als auch Kritik nach sich zog. Während einige umstrittene Aktionen, wie das Zeigen eines Hitlergrußes und Wählerwerbung für die AfD in Deutschland, für Musk Probleme bescherten, scheint X an Popularität zu gewinnen.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die finanzielle Stabilität hinter der Übernahme: Banken, die Musks Twitter-Übernahme finanziert haben, haben einen erheblichen Teil ihrer Kredite verkauft und konnten dabei nur geringe Abschläge hinnehmen. Dies ist bemerkenswert, denn zu einem früheren Zeitpunkt wären diese Kredite nur für etwa 60 Prozent ihres Wertes verkauft worden. Aktuell investieren auch große Unternehmen wie Amazon wieder vermehrt in Werbung auf X, während Musk weiterhin aktiv gegen Werbekunden vorgeht, die sich von der Plattform abgewandt hatten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation bei X aufgrund verschiedener Faktoren sowohl Stabilität als auch Unsicherheit aufweist. Während die positiven Gewinnzahlen und der hohe Unternehmenswert ein gewisses Vertrauen ausdrücken, bleibt die tatsächliche finanzielle Lage durch mögliche Manipulationen bei den Berichten und die bemerkenswerten Umsatzrückgänge ein umstrittenes Thema.