
Unerwarteter Hockey-Puck-Asteroid 2024 YR4: Droht ein Mond-Einschlag?
2025-04-09
Autor: Simon
Ein US-Forschungsteam hat in beeindruckenden Beobachtungen mit den Gemini-Observatorien eine dreidimensionale Darstellung des erdnahen Asteroiden 2024 YR4 erstellt. Überraschend entdeckte man, dass dieser Asteroid aus dem Asteroidengürtel stammt und eine völlig unerwartete Form hat – er ähnelt einem Hockey-Puck. Dies enthüllte die US-Einrichtung NOIRLab, die die Observatorien betreibt.
Der Asteroid hat eine Drehbewegung, die ihn innerhalb von nur 20 Minuten einmal um sich selbst rotieren lässt. Noch bleibt ungewiss, ob 2024 YR4 im Jahr 2032 auf dem Mond einschlagen könnte. Ein solcher Einschlag wäre eine einmalige Gelegenheit für Wissenschaftler, den Zusammenhang zwischen der Größe des Asteroiden und dem entstehenden Krater zu erforschen.
2024 YR4 wurde am 27. Dezember entdeckt, kurz nachdem er der Erde nah war. Erste Folgebewertungen haben die Möglichkeit eines Einschlags während der nächsten Begegnung aufgezeigt, weshalb der Asteroid mehrere Wochen als einer der gefährlichsten Himmelskörper galt. Erst Ende Februar bestätigten die Beobachtungsdaten, dass die Erde nicht bedroht ist, doch ein Einschlag auf dem Mond bleibt weiterhin möglich.
Die neuen Erkenntnisse von NOIRLab stammen aus intensiven Analysen, die bei der Bedrohung für die Erde initiiert wurden. Diese Untersuchungen zeigten, dass der Asteroid als silikatreicher S-Asteroid klassifiziert wird, eine der häufigsten Asteroidengruppen. Bahnbrechend ist die Erkenntnis, dass Jupiter gravitative Kräfte genutzt hat, um den Asteroiden aus dem inneren Asteroidengürtel in Richtung Erde zu drängen – ein überraschender Fund, da man von einer anderen Herkunft für erdnahe Asteroiden ausgegangen war.
Die Form des Asteroiden weicht erheblich von den typischen, oft kartoffelähnlichen Erdbegleitern ab. Forschungsteamleiter Bryce Bolin erklärt, dass die ungewöhnliche Form für die Wissenschaft von besonderem Interesse ist. Die Größe von 2024 YR4 wird auf 30 bis 65 Meter geschätzt, wobei das hochmoderne James-Webb-Weltraumteleskop ihn auf 60 Meter eingestuft hat.
Würde 2024 YR4 tatsächlich auf dem Mond einschlagen, könnten Wissenschaftler erstmals direkt untersuchen, wie die Asteroidengröße die Kraterbildung beeinflusst. Die Ergebnisse dieser spannenden Studie werden in den Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.