Welt

USA und Russland: Kreml reagiert auf Trumps Arktis-Pläne

2025-01-09

Autor: Emma

Russland hat mit Vorsicht auf die Ambitionen des designierten US-Präsidenten Donald Trump bezüglich Kanada und Grönland reagiert. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow ist die Arktis eine Zone von nationalem Interesse für Russland. „Wir sind an der Erhaltung einer Atmosphäre des Friedens und der Stabilität in der arktischen Region interessiert und bereit, mit allen Ländern weltweit zusammenzuarbeiten“, betonte Peskow. Seine Äußerungen kamen in einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen in der Region zunehmen.

Trump hat wiederholt seine Begehrlichkeiten auf Grönland, das zum dänischen Königreich gehört, bekundet und auch Kanada als möglichen „51. Bundesstaat“ der USA ins Spiel gebracht. Dies hat Besorgnis bei den kanadischen Führungskräften ausgelöst, die Trumps Kommentare als verletzend und respektlos gegenüber ihrer Souveränität empfinden.

Peskow nutzte die Gelegenheit auch für einen Seitenhieb gegen Europa und den Westen, indem er bemerkte, dass Europa darauf „sehr schüchtern reagiert“ habe, trotz der deutlichen Widersprüche mehrerer EU-Staatschefs gegen Trumps Äußerungen.

Interessanterweise zog Peskow eine Parallele zwischen der Situation in Grönland, wo Ministerpräsident Múte B. Egede und seine Regierung bereits Anstrengungen unternommen haben, um die Bedingungen für eine mögliche Unabhängigkeit von Dänemark zu schaffen, und den Entwicklungen in der Ostukraine. In der Ostukraine seien die Menschen nach Peskows Angaben für die Loslösung von Kiew eingetreten.

Moskau hat seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine Scheinreferenden in den teilweise besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja abgehalten, in denen die Einwohner angeblich für einen Anschluss an Russland gestimmt haben. Diese Abstimmungen werden international nicht anerkannt und haben zur Folge, dass Hunderttausende von Wählern ausgeschlossen wurden – einige durch Vertreibung, andere weil sie in den nicht besetzten Teilen der Gebiete leben.

Diese Entwicklungen werfen nicht nur Fragen zur Stabilität in der Region auf, sondern auch zur zukünftigen Rolle der USA und Russlands in der Arktis sowie den Beziehungen zu anderen wichtigen Akteuren wie China, das ebenfalls ein großes Interesse an den Ressourcen und Handelswegen in dieser strategisch wichtigen Region hat.