«We Live in Time»: Was bleibt von uns, wenn die Zeit uns entgleitet?
2025-01-09
Autor: Alina
Die Stoppuhr um den Hals, der Countdown auf dem Smartphone – all diese Zeitmesser sind stetige Erinnerungen daran, dass unser Dasein endlich ist. Ab dem 9. Januar erweckt „We Live in Time“ in den Kinos diese Thematik zum Leben und veranschaulicht die Vergänglichkeit unserer gemeinsamen Momente. Was bleibt von uns, wenn die Zeit, die wir miteinander verbringen, abläuft? Können wir die prägendsten Augenblicke festhalten oder verblassen sie, wenn die Uhren unaufhörlich weiterticken? John Crowleys fesselndes Liebesdrama fordert uns auf, genau diese Fragen zu reflektieren.
Im Mittelpunkt steht das Paar Almut (Florence Pugh, 29), einstige Profi-Eiskunstläuferin, mittlerweile gefeierte Köchin, und Tobias (Andrew Garfield, 41), frisch geschiedener Verkaufsrepräsentant für Frühstückszerealien. Ihre Begegnung bringt radikale Veränderungen mit sich: Die beiden verlieben sich, bauen gemeinsam ein Heim und gründen eine Familie. Doch das harmonische Leben mit ihrer Tochter wird durch Almuts schockierende Diagnose abrupt auf den Kopf gestellt.
„We Live in Time“ erzählt eine Liebesgeschichte, die alles andere als linear verläuft: Statt klarer Zeitlinien springt die Erzählung zwischen den prägnantesten Momenten ihrer Beziehung hin und her. Diese non-lineare Struktur spiegelt wider, wie wir selbst unsere wichtigsten Erlebnisse verarbeiten – oft chaotisch und unvorhersehbar. Der Film legt offen: Zeit vergeht linear, doch unsere Erinnerungen sind vielschichtiger.
Das Werk nimmt uns mit auf eine emotionale Fahrt durch die Höhen und Tiefen einer vermeintlich „normalen“ Beziehung, die von Leichtigkeit bis zur Last unausgesprochener Emotionen schwankt – es ist zärtlich und wunderschön, aber zugleich angsteinflößend und explosiv.
Fazit
„We Live in Time“ ist kein lautes Spektakel, sondern ein tiefgründiges, berührendes Meisterwerk. Es erinnert uns daran, dass das Leben nicht aus einer einzigen großen Geschichte besteht, sondern aus unzähligen kleinen, wertvollen Momenten. John Crowley hat einen Film kreiert, der Herz und Verstand anspricht – über die Liebe, das Dasein und den Umgang mit der Zeit, die uns beschieden ist.
Die Chemie zwischen den beiden oscarnominierten Hauptdarstellern ist das pulsierende Herz des Films. Ihre Dialoge sind authentisch und fließend, und wenn die dramatischen Wendungen eintreten – und das tun sie mit voller Wucht –, haben sie umso mehr Gewicht, weil der Film zuvor tief in die kleinen, intimen und alltäglichen Momente ihrer Liebe eintaucht.
„We Live in Time“ erinnert uns daran, dass trotz des ständigen Drucks von Zeit und Vergänglichkeit die wahre Essenz des Lebens in den geteilten Momenten der Liebe und Verbundenheit liegt. Dieser Film ist nicht nur jede Minute wert, sondern auch jede Träne, die er hervorruft – und es werden definitiv viele sein. Die Vorstellungskraft des Publikums wird herausgefordert, wenn die Protagonisten sich mit der unaufhaltsamen Zeit auseinandersetzen und die tiefen, emotionalen Herausforderungen bewältigen, die das Leben für sie bereithält.