
Wenn Literatur Geschichte trifft: Max Frisch und Karl der Grosse in Zürich
2025-04-11
Autor: Luca
Wer hätte das gedacht? Zwei Legenden in Zürich!
In den alten Mauern Zürichs befinden sich zwei außergewöhnliche Relikte der Geschichte: der Daumen von Karl dem Grossen im Grossmünster und ein scheinbar gewöhnlicher Kleiderbügel von Max Frisch. Doch hinter diesen Objekten steckt eine faszinierende Geschichte, die nur wenige kennen.
Ein Kleiderbügel mit viel Bedeutung
Der Kleiderbügel, inklusive Hosenspanner, ist nicht einfach zu besichtigen. Interessierte müssen ein Gesuch einreichen, um einen Blick auf diesen alltäglichen, aber bedeutenden Gegenstand werfen zu können. Max Frisch, ein großer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, ist wie Karl der Grosse mehrmals verheiratet gewesen und hinterlässt auch nach seinem Tod einen bleibenden Eindruck.
Die erschreckende Wahrheit über Besucherzahlen
Im Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek lagern stolze 3.900 Werke des Autors, in nahezu allen Sprachen der Welt. Doch trotz dieser beeindruckenden Sammlung bleibt die Besucherzahl erschreckend niedrig: Bei der Ausstellung "Max Frisch in Erstausgaben" kamen nur 56 Besucher über einen Zeitraum von drei Monaten. Im Hinblick darauf fühlt man sich fast wie bei einem verwahrlosten Geheimnis.
Die Zahlen sprechen Bände
Während die Homepage des Archivs letztes Jahr 12.000 Aufrufe verzeichnete, schaffte es die Bibliothek auf gerade einmal 123 Besucher – ein bescheidener Anstieg von 81 im Vorjahr. Diese Zahlen können leicht mit dem Zulauf von Blogs verglichen werden, die in kürzester Zeit tausende von Lesern anziehen.
Hohe Kosten, geringe Aufmerksamkeit
Die Personalkosten für das Archiv belaufen sich auf etwa 300.000 Franken, während die Sachkosten weitere 90.000 Franken ausmachen. Im Kontrast dazu lebten sowohl Karl der Grosse als auch Max Frisch als Millionäre. Während der Staat die Erhaltung von Frischs Pfeifen und Kleiderbügel finanziert, hinterließ Karl der Grosse kein Archiv – seine Überreste wurden als Heilsbringer in ganz Europa verteilt.
Ein Nachlass, der Fragen aufwirft
Trotz der schwindenden Nachfrage nach Frischs Werken stellt sich die Frage: Was geschieht mit dem Erbe eines der bedeutendsten Schweizer Schriftsteller? Vielleicht könnten die wohlhabenden Erben in der Lage sein, die Archivkosten zu decken, damit zukünftige Generationen die Gedanken und Werke von Max Frisch weiterhin erkunden können.