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Wetter Freitag: Schnee in der Nähe der Alpen, Regen in der Westschweiz

2025-01-09

Autor: Nina

Wer die Wetterprognosen für den kommenden Freitag verfolgt hat, konnte in den letzten Tagen viele unterschiedliche Vorhersagen beobachten. Die Wetter-Apps wiesen je nach Region teils stark voneinander abweichende Szenarien aus: Von milden Temperaturen mit Regen bis hin zu Schneefällen im Flachland und trockener Kälte war alles dabei.

Jetzt, etwa 24 Stunden vor dem Ereignis, gibt es jedoch mehr Klarheit. Laut Thomas Kleiber, Meteorologe von Meteo Schweiz, „wird es im Mittelland Schnee geben – aber nicht überall“.

Die Wetterlage sorgt für eine ungewöhnliche Verteilung des Schnees. Grundsätzlich gilt: Je näher man an den Voralpen ist, desto wahrscheinlicher ist eine Schneedecke. Besonders gute Chancen auf eine Schneedecke gibt es bis in die Nacht zum Samstag in einem Gebietsstreifen, der sich von Berner Mittelland, Luzern, Zug, über die Südhalbkugel des Kantons Zürich bis nach St. Gallen zieht. Die Voralpen und Alpen werden zudem reichlich mit Schnee beglückt werden.

Im Westen, also im Genferseebecken und im Seeland, wird überwiegend Regen fallen. Der Nordrand der Schweiz, von Basel bis zum Bodensee, bleibt zwar kalt, zeigt sich jedoch zu trocken für Schneefall. In Zürich sind einige Schneeflocken zu erwarten, aber es wird ungewiss sein, ob sie am Boden bleiben.

Diese etwas unübliche Schneeverteilung hängt eng mit der aktuellen Wetterlage zusammen. Ein großer Höhentroge, ein Tiefdruckgebiet mit kalter Luft, beeinflusst das Wetter in Mittel- und Westeuropa. Am Donnerstagabend zieht eine Kaltfront in den Alpenraum, die sich anschließend über Mitteleuropa ausbreitet, wodurch kalte, polare Luftmassen bis weit nach Süden strömen.

Komplizierter Warmlufteinschub

Am Freitag wird dieser Kaltluftbereich allerdings von einer schwachen Tiefdruckzone, einer sogenannten Welle, mit milder und feuchter Luft aus Westfrankreich durchbrochen. Diese Welle beeinflusst das Wetter nur in einem relativ kleinen Bereich und kleine Veränderungen in der Druckverlagerung können große Auswirkungen haben.

Die Wettermodelle hatten in den letzten Tagen Schwierigkeiten, die Wetterentwicklung genau vorherzusagen. Mal wurde angenommen, dass die milde Luft bis nach Süddeutschland vordringen sollte, was zu mildem und regnerischem Wetter in den Alpen geführt hätte, und dann zeigte sich eine markante Luftmassengrenze, die für intensiven Schneefall im Zürcher Großraum sorgen könnte.

Im Laufe der letzten Stunden wurde der Warmlufteinbruch jedoch schrittweise wieder zurück in Richtung Westen verschoben. Aktuell sieht es so aus, dass vor allem die Westschweiz und das Wallis von diesem milderen Wetter betroffen sein werden.

Für die östlichen Regionen bleibt hingegen die kalte Luft erhalten, die am Donnerstag mit der Kaltfront eingetroffen ist. Vor allem im „Schnittbereich“ zwischen diesen beiden Luftmassen ist mit Schneefall zu rechnen.

Ab Sonntag kommen die Eistage

Ab Sonntag bringt ein starkes Hochdruckgebiet, das sich vom Atlantik nach Mitteleuropa ausdehnt, die erste mehrtägige Kälteperiode dieses Winters, vor allem für das Flachland. In der Höhe, oberhalb von etwa 1200 bis 1500 Metern, steigen die Temperaturen wieder deutlich an.

Natürlich bildet sich über dem Mittelland mit Bise eine Inversionssicht mit Hochnebel. Dies trennt die milderen Luftschichten von der kalten Luft, die in den tiefen Lagen des Mittellandes verweilt.

Es ist denkbar, dass es im Flachland ab Sonntag, je nach Region, zwei bis fünf Eistage geben kann – eine Phase, in der die Temperatur nicht über den Gefrierpunkt steigt. In den Morgenstunden könnte es dann zeitweise zu starkem Frost kommen, wobei die Temperaturen in Muldenlagen bis zu –10 Grad sinken könnten.

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