
Wissenschaftler knacken das Rätsel der ultradichten Sternsysteme im Universum
2025-04-09
Autor: Luca
Das Geheimnis der Zwerggalaxien
Während die imposanten Spiralen wie die Milchstraße und die Andromedagalaxie die Blicke auf sich ziehen, sind es die Zwerggalaxien, die in der galaktischen Nachbarschaft am häufigsten vorkommen. Diese kleinen Galaxien besitzen oft ein erstaunlich kompaktes Zentrum, in dem sich dichte Sternhaufen befinden.
Die Entschlüsselung der Sternhaufen
Ein internationales Team von Forscherinnen und Forschern um die Innsbrucker Astronomin Francine Marleau hat mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops neue Erkenntnisse über die Entstehung dieser ultradichten Sternsysteme gewonnen. Sie konnten sogar ein bisher unbekanntes Phänomen beobachten.
Die Struktur der Zwerggalaxien
Zwerggalaxien bestehen oft nur aus einem Hundertstel der Sterne unserer Heimatgalaxie und beherbergen typischerweise etwa eine Milliarde Sonnenmassen oder weniger. Die zwei Magellanschen Wolken sind bekannte Beispiele aus der Nachbarschaft der Milchstraße.
Kernsternhaufen: Wie entstehen sie?
Die Wissenschaft ist sich uneinig über die Bildung dieser kompakten Kernsterngalerien (NSCs). Zwei Hauptmodelle standen im Raum: Das In-situ-Modell, bei dem sich Sternhaufen direkt aus einströmendem Gas bilden, oder die Hypothese, dass sie durch das Zusammenziehen und Verschmelzen massereicher Kugelsternhaufen entstehen.
Eine bahnbrechende Entdeckung
In einer kürzlich veröffentlichten Studie, die 80 Zwerggalaxien unter die Lupe nahm, fanden die Forscher in zehn Fällen ungewöhnlich komplexe Regionen mit mehreren hellen Kernen. Diese Strukturen weisen darauf hin, dass es sich möglicherweise um echte Momentaufnahmen von Sternhaufen während ihrer Verschmelzung handelt.
Verborgene Kleinode im Universum
Obwohl nur etwa 6,3 Prozent der untersuchten Zwerggalaxien diese Merkmale aufweisen, genug um die Hypothese zu untermauern, ist dies ein bedeutender Schritt im Verständnis der Galaxienentwicklung.
Kurze, aber eindrucksvolle Phänomene
Simulationen der Fusion dieser Sternhaufen zeigen, dass die charakteristischen Lichtströme entstehen, wenn zwei unterschiedliche Massen zusammenkommen. Allerdings ist das Phänomen kurzlebig und oft nur 30 bis 40 Millionen Jahre sichtbar - ein Wimpernschlag in kosmischen Maßstäben.
Ein Schlüssel zur Galaxienbildung
Die Erkenntnisse zu den Kernsternhaufen könnten entscheidend für die Wissenschaft sein, da sie viel über die Entstehung und Dynamik von Galaxien verraten. Zudem spielen sie möglicherweise eine Rolle in der Entstehung supermassiver Schwarzer Löcher, die in den Zentren der meisten großen Galaxien vorkommen.
Mit diesem Wissen rückt ein weiteres ungelöstes Mysterium der modernen Astronomie in greifbare Nähe.