Rom – Im unermüdlichen Kampf gegen Krebs gibt es aufregende Neuigkeiten! Forscher der nationalen Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige Entwicklung (ENEA) in Italien haben herausgefunden, dass ein spezielles Nuss-Extrakt das Wachstum von Leberkrebszellen signifikant hemmen kann. Diese bahnbrechende Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Natural Product Research“, könnte der Beginn neuer Behandlungsmöglichkeiten gegen diese aggressive Form von Krebs sein.

Die Entdeckung beruht auf der Analyse der Viterbo-Haselnuss (lat. Corylus avellana L., Sorte Tonda Gentile Romana), die nicht nur für ihren köstlichen Geschmack, sondern auch für ihre potenzielle medizinische Wirkung bekannt ist. Laut den Forschenden ist der Schlüssel zu diesem Erfolg das Zusammenspiel mit speziellen kleinen RNA-Molekülen, den Mikro-RNAs. Im kranken Gewebe zeigt sich eine drastische Abnahme dieser Moleküle im Vergleich zu gesundem Gewebe, was eine unkontrollierte Vermehrung von Krebszellen zur Folge hat.

Die Forscher betonen, dass die Rückführung dieser Mikro-RNAs auf normale Werte eine vielversprechende Strategie darstellt, um das Tumorwachstum tatsächlich zu stoppen. Das Haselnuss-Extrakt stimuliert die Produktion dieser entscheidenden Mikro-RNAs, was zu einer Hemmung des Wachstums von Krebszellen und deren Zelltod führt.

Aber was macht das Haselnuss-Extrakt so effektiv? Bei einer computergestützten Analyse (in silico) wurden potenzielle Wirkstoffe identifiziert, die aus Kaffeesäure und Catechinen stammen. Diese natürlichen Verbindungen sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften und kommen in hohen Konzentrationen im Haselnuss-Extrakt vor.

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse warnen die Forscher, dass weitere Untersuchungen an komplexeren präklichen Modellen nötig sind, um die echte Wirksamkeit zu bestätigen. Dazu zählen Tests an Zellkulturen (in vitro) sowie Versuche an lebenden Organismen (in vivo). Bislang zeigen die Resultate jedoch ein aufregendes Potenzial: Die Wirkstoffe des Haselnuss-Extrakts könnten eines Tages therapeutische Zusatzmittel in der Behandlung von Leberkrebs werden.

Zudem könnte die Tonda Gentile Romana nicht nur eine neue therapeutische Grundlage bieten, sondern auch eine Rolle in der Prävention spielen. Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit wird immer wieder durch wissenschaftliche Studien bekräftigt, und diese Entdeckung zeigt einmal mehr, dass natürliche Substanzen ein Schlüssel zur Bekämpfung von Krankheiten sein könnten.

Die nächste Herausforderung für die Wissenschaftler besteht darin, die genauen Wirkmechanismen dieser Nuss zu erforschen und die effektivsten Komponenten zu isolieren. Eine Stabilisierung der Mikro-RNA-Spiegel im Körper könnte darüber hinaus das Risiko für die Entstehung von Krebs senken.

Leberkrebs zählt zu den aggressivsten Tumorerkrankungen weltweit und ist in Deutschland besonders kritisch, mit etwa 9.800 neuen Fällen jährlich und fast 8.200 Todesfällen. Innovative Therapieansätze sind daher dringend nötig – die Entdeckung des ENEA-Teams könnte einen bedeutenden Beitrag leisten.

„Unsere Ergebnisse sind ein erster, jedoch sehr hoffnungsvoller Schritt“, resümiert Barbara Benassi von der ENEA. Die Zukunft der Krebsforschung könnte weniger frustrierend und deutlich vielversprechender werden – dank der Kraft der Natur!