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Wolfsregulierung Graubünden 2024: 16 Wölfe erlegt, Kanton zieht Bilanz

2024-10-03

Die Hochjagd in Graubünden endete am Sonntag, und der Kanton zieht eine erste Bilanz, die insbesondere durch die Regulierung des Wolfes, die in diesem Jahr zum ersten Mal während der Hochjagd durchgeführt wurde, ins Rampenlicht gerückt ist.

16 Wölfe erlegt – Eine noch unklare Bewertung

Insgesamt wurden 16 Wölfe erlegt, wie das zuständige Amt bekannt gab: 15 im September und ein weiterer in dieser Woche. Man geht davon aus, dass es sich ausschließlich um Jungwölfe handelt; eine genaue Untersuchung steht jedoch noch aus.

Arno Puorger, der Leiter der Abteilung Großraubtiere des Kantons Graubünden, äußerte sich zurückhaltend zu diesen Zahlen: „Ob dies positiv oder negativ ist, lässt sich zurzeit noch nicht sagen. Es fehlen einfach Vergleichsdaten, da der Wolf in dieser Form erstmals reguliert wird.“

Jäger erstmals bei Regulierung einbezogen

Eine Besonderheit in dieser Jagdsaison war die Einbeziehung von Jägern neben den Wildhütern. Diese sollten die Wildhüter unterstützen und die Regulierung der Wölfe effizienter gestalten. Von den 16 Wölfen, die erlegt wurden, fanden zwei Abschüsse durch Jäger statt. Puorger schätzt jedoch, dass die Verantwortung nach wie vor beim Amt liegt.

Trotz dem Ende der Hochjagd wird die Regulierung der Wölfe fortgesetzt. Bis Ende Januar werden die Wildhüter aktiv bleiben, um weitere Wölfe zu erlegen. Im November dürfen auch Jägerinnen und Jäger im Rahmen einer Sonderjagd teilnehmen, jedoch nur, wenn sie ganze Rudel erlegen. Bisher wurde von den drei erlaubten Rudeln noch keines vollständig erlegt.

Zudem gibt es gute Nachwuchs-News aus Graubünden: Seit Anfang Juli wurden insgesamt 64 Welpen nachgewiesen, und zwei neue Rudel haben sich gebildet.

Wetterbedingungen beeinflussen Jagdergebnis

Nicht nur Wölfe, sondern auch andere Wildtiere standen während der Hochjagd im Fokus. Lukas Walser, Abteilungsleiter Wild und Jagd, bestätigte, dass die Wetterbedingungen einen großen Einfluss auf den Jagderfolg hatten. Zunächst war es warm, bevor ein Wintereinbruch einsetzte, was dazu führte, dass die Tiere tiefer in die Lagen zogen und die Abschüsse bei Reh und Hirsch gut durchführbar waren.

Insgesamt wurden schätzungsweise rund 3.500 Hirsche, 2.600 Rehe und 2.900 Gämsen erlegt. Diese Zahlen sind im Vergleich zur durchschnittlichen Hochjagd vielversprechend und spiegeln die erfolgreiche Durchführung wider. Die Diskussion um die Wolfsregulierung bleibt jedoch heiß, da der richtige Umgang mit diesen Raubtieren für eine nachhaltige Jagd und den Schutz der Weidetiere von entscheidender Bedeutung ist.