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YB trennt sich von Patrick Rahmen: Das Ende nach nur 15 Spielen

2024-10-08

Autor: Laura

In einem schockierenden Schritt haben die Young Boys Bern nach nur 15 Spielen den Trainer Patrick Rahmen entlassen. Dies geschah unmittelbar nach der Niederlage gegen den FC Basel, bei der die Vereinsführung, vertreten durch Christoph Spycher und Steve von Bergen, darauf verzichtete, dem Trainer ihr Vertrauen auszusprechen. Es war bereits ein deutliches Zeichen, dass die Geduld der Führung schwindet.

Am Montag wurde dann erwogen, Rahmen eine letzte Chance zu geben, das Ruder herumzureißen, aber trotz aller Bemühungen war es ihm nicht möglich, die Mannschaft aus den unteren Tabellenregionen zu holen. Nur einen Tag später, am Dienstag um 10:25 Uhr, wurde die Entscheidung bekannt gegeben: Rahmen und einer seiner Assistenten, Enrico Schirinzi, wurden freigestellt.

In der Übergangszeit wird U-21-Trainer Joël Magnin die Verantwortung übernehmen. Er hatte bereits in der vergangenen Saison nach der Entlassung von Raphael Wicky interimistisch trainiert und führte die Young Boys zur Meisterschaft. „Wir sind überzeugt, dass Magnin der Mannschaft neues Selbstvertrauen geben und Stabilität zurückbringen kann“, so Spycher in einer Pressemitteilung.

Rahmen hatte erst im Mai einen Vertrag bis Sommer 2026 unterzeichnet, nachdem er beim FC Winterthur eine erfolgreiche Saison gespielt hatte. Doch seine Zeit in Bern war kurz, nur 79 Tage nach dem Saisonstart wurde seine Amtszeit beendet. Unter ihm erzielte die Mannschaft in der Super League nur einen Sieg, was einem Punkteschnitt von 0,67 Resultaten entspricht.

Es ist bemerkenswert, dass niemand in der Geschichte der Young Boys im Jahrtausend so schnell entlassen wurde, abgesehen von Interimstrainern. Vor seiner Zeit in Bern hatte Rahmen bereits Erfahrungen beim FC Basel gesammelt, wo er nach einer ähnlichen Misere entlassen wurde. Basels Präsident David Degen nannte seine Entlassung damals einen Fehler, doch die Young Boys scheinen anders zu urteilen. Spycher gestand, dass die Situation ernst sei und man nicht vom Meistertitel sprechen könne, sondern Schritt für Schritt aus der Krise herausfinden müsse.

Rahmen selbst äußerte sich enttäuscht: "Ich war voller Energie und Überzeugung, dass wir gemeinsam diese Situation überwinden könnten. Ich akzeptiere die Entscheidung, aber es ist hart."

Die Lage bei YB ist jedoch nicht allein auf die Trainerleistung zurückzuführen. Der Kader, der seit Sommer 2023 massiv geschwächt wurde, hat entscheidende Schlüsselspieler verloren, darunter Fabian Rieder und Jean-Pierre Nsame. Neue Transfers konnten den Verlust nicht ausgleichen, und Verletzungen verstärkten die Schwierigkeiten. Zu Beginn der Saison musste Rahmen auf eine Ersatz-Innenverteidigung zurückgreifen, während wichtige Spieler, wie Loris Benito und Mohamed Ali Camara, ausfielen.

Hinzu kam eine Reihe roter Karten, die die Mannschaft dezimierten und mehrere Spiele in Unterzahl bestritten mussten. In diesem Chaos ist es kaum verwunderlich, dass es jedem Trainer schwerfällt, die Mannschaft zurück auf den Erfolgskurs zu bringen.

Magnin wird in den kommenden Wochen gefordert sein, die verunsicherte Mannschaft zu stabilisieren. Nach der Länderspielpause stehen entscheidende Spiele an, in denen dringend Punkte gesammelt werden müssen, damit die Young Boys nicht weiter in der Tabelle abrutschen. Die kommenden Herausforderungen könnten entscheidend für die Zukunft des Vereins sein!