Der Meister Young Boys Bern hat am vergangenen Wochenende in der 7. Runde der Super League endlich seinen ersten Saisonsieg gegen Winterthur gefeiert, doch die Freude währte nur kurz. Eine Woche später wurde das Team von Trainer Patrick Rahmen von einer deftigen Niederlage überrascht. Zuhause gegen den Grasshopper Club Zürich unterlag man 0:1, nachdem die erste Halbzeit alles andere als souverän verlief. Diese Niederlage kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da man am Dienstag in der Champions-League-Auswärtspartie auf den renommierten FC Barcelona trifft, von dem man einige positive Impulse gebrauchen könnte.

„Wir hatten uns die Situation anders gewünscht, die Niederlage wurde gründlich aufgearbeitet“, so Rahmen vor dem Abflug vom Flughafen Bern-Belp. In der Analyse der letzten Partie seien „klare Worte“ gefallen. Für den 55-jährigen Coach steht nun eine entscheidende Woche bevor: Zwei Matches gegen Teams aus der FCB-Familie – erst Barcelona, dann das wegweisende Auswärtsspiel gegen den FC Basel am Sonntag. Eine Niederlage im St. Jakob-Park könnte die Situation für den Trainer erheblich verschärfen.

Der Druck ist selbstverständlich immer vorhanden, gestand Rahmen, doch der Fokus liegt vorerst ganz auf dem Duell gegen die Katalanen. Der Matchplan wird klar umrissen: „Gut ins Spiel starten, die Räume eng gestalten, damit sie ihre individuellen Stärken nicht ausspielen können. Wir müssen selbst den Mut haben, Chancen im Umschaltspiel zu ergreifen.“

Trotz der klaren Außenseiterrolle sieht Rahmen eine Chance auf Punkte: „Gegen einen solch starken Gegner kann man wachsen. Wir haben bereits in Istanbul bewiesen, dass wir über uns hinauswachsen können.“

Barcelona, derweil Tabellenführer der spanischen Liga, hat in den letzten Spielen ebenfalls zu kämpfen. Bei der 2:4-Niederlage gegen Osasuna offenbarte die Mannschaft in Abwesenheit des verletzten Stammgoalies Marc-André ter Stegen Schwächen in der Defensive. Außerdem begann die Champions-League-Saison mit einer 1:2-Niederlage gegen die AS Monaco alles andere als optimal.

Sind das vielleicht gute Voraussetzungen für die Berner? Patrick Rahmen sieht das anders: „Barcelona wird nach den beiden Niederlagen im Montjuic-Stadion mit dem zunehmenden Druck eher fokussiert und entschlossen auftreten.“

Die Motivation in den Reihen von YB ist unverkennbar groß. Lewin Blum, ein eingefleischter Fan des FC Barcelona seit Kindertagen, bekräftigt: „Es ist ein Kindheitstraum, gegen diese Spieler in diesem Stadion zu spielen. Aber sobald der Schiri anpfeift, ist das Bewundern vorbei. Wir werden alles geben, um uns zu beweisen!“

Zusätzlich sollte man beachten, dass der FC Barcelona unter dem neuen Trainer mit frischem Wind und einer offensiven Spielweise agiert, das kann für die Young Boys sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance sein. Wird es den Bernern gelingen, die Sensation zu schaffen? Die Welt schaut gespannt auf das bevorstehende Duell!