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Zeno Staub kehrt zurück – Vontobel im Aufwind

2024-12-27

Autor: Louis

Der Alt-CEO Zeno Staub kehrt zurück zur Vontobel Bank. Wenn alles nach Plan verläuft, wird er im kommenden Frühjahr in den Verwaltungsrat seiner ehemaligen Bank gewählt.

Mit Staub an Bord steigen die Hoffnungen auf eine Wende bei der traditionsreichen Zürcher Familienbank, die in den vergangenen Jahren unter seinen Nachfolgern an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hat. Ursprünglich von Staub in eine erfolgreiche Richtung geführt, erwies sich sein Nachfolger Andreas Utermann als nicht in der Lage, das Dilemma des Unternehmens zu lösen: zu groß, um zu scheitern, aber zu klein, um allein zu überleben.

Utermann, der die letzten drei Jahre als Präsident waltete, hat die Herausforderungen nicht meistern können. Stattdessen installierte er zwei Co-CEOs, was die Situation nur verschärfte. In der Zeit, in der Utermann an der Spitze war, sank der Aktienkurs der Vontobel rapide, bevor er nun einen Aufwärtstrend einleitet und die Schallmauer von 60 Franken überwindet.

„Alles wegen Staub“, sagt ein Insider. Investoren rechnen mit einer baldigen Lösung, sobald Staub dem Verwaltungsrat seinen Stempel aufdrückt. Ein möglicher Plan könnte den Verkauf der Vontobel-Bank einschließen. Der Wettbewerb schläft nicht; andere Banken wie EFG, Julius Bär, Safra und Pictet haben sich längst etabliert.

Die Familienaktionäre, allen voran Hans-Dieter Vontobel, scheinen zu erkennen, dass Staub der richtige Mann ist, um potenzielle Käufer zu finden und die Bank auf den Markt zu bringen. Der Plan sieht vor, dass Staub nach einem Jahr im Verwaltungsrat das Präsidium übernimmt und das Unternehmen innerhalb von 12 bis 24 Monaten verkauft.

Der Anstieg der Vontobel-Aktie steht jedoch im Kontrast zu internen Turbulenzen, insbesondere rund um die aktuelle CEO Christel Rendu. Zusammen mit Georg Schubiger, dem Leiter des Private Banking, führte sie die Bank, wünschte sich jedoch gleichzeitig die Kontrolle über ihr eigenes „Königreich“, das Asset Management. Dies stieß auf Widerstand seitens der FINMA, die die Doppel-CEO-Struktur nicht genehmigte.

Gerüchte aus gut informierten Kreisen deuten darauf hin, dass eine Lösung in Sicht ist, möglicherweise durch einen neuen Chef für das Asset Management – jedoch nicht im Zürcher Hauptsitz, sondern in London.

Die Familienaktionäre setzen große Hoffnungen auf ihren Ex-CEO Staub, der als Retter in der Not gilt. Die Börse hat diese positive Stimmung bereits aufgegriffen und spiegelt sich im Aktienkurs wider.