Nation

Zürich: Werbeverbot sorgt für Kontroversen unter den Politikern

2025-03-21

Autor: Gabriel

In Zürich und Bern sind drastische Maßnahmen zur Einschränkung kommerzieller Werbung im öffentlichen Raum geplant. Diese Vorschläge stoßen auf heftige Kritik, selbst aus den Reihen der links-grünen Parteien. Bürgerliche Politiker warnen, dass solche Verbote eine Gefahr für Wirtschaft, Kultur und Sport darstellen.

Die Grünen hingegen sehen das Verbot positiv. Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber bezeichnete die Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung. Der Zürcher Gemeinderat hat kürzlich mit knapper Mehrheit eine Motion angenommen, die ein umfassendes Verbot kommerzieller Werbung auf öffentlichem Grund verlangt. Nur lokal ansässige Unternehmen und öffentliche Stellen dürfen Werbung platzieren, wobei Ausnahmen für politische und nicht-kommerzielle Werbung gelten. Auch im privaten Raum soll Werbung stark limitiert werden.

Der Berner Stadtrat hatte bereits zuvor einen ähnlichen Beschluss gefasst und plant ein generelles Verbot auf dem gesamten Gemeindegebiet, auch auf privatem Grund. Mit diesen Maßnahmen sollen Massenmanipulationen durch Werbung verhindert werden, so die Argumentation der Befürworter. Der Zürcher Gemeinderat argumentiert, dass ein solches Verbot die Stadt nachhaltiger und lebenswerter machen soll.

Allerdings gibt es auch innerhalb der politischen Landschaft Berlins Widerstand gegen die Maßnahmen. Einige Politiker, einschließlich der Linksgrünen, äußern Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines solchen Verbots. Der Medienexperte Matthias Ackeret kritisiert das Vorhaben und erklärt, dass die Werbegegner in Zukunft auf ihre eigenen Wahlplakate verzichten sollten, um ihre Argumente zu untermauern.

Besonders Nationalrat Christian Wasserfallen von der FDP äußert sich besorgt über die negativen Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die kreative Industrie. „Kultur, Sport und kleine und mittlere Unternehmen werden unter solchen Verboten leiden“, warnt er. Ähnlich sieht es der Zürcher Kollege Andri Silberschmidt, der den Beschluss als direkten Angriff auf die Werbeindustrie und die Wirtschaftsfreiheit betrachtet.

Selbst unter prominenten Mitgliedern der SP gibt es Zweifel. Nationalrätin Min Li Marti äußert: „Ich verstehe diesen Vorstoß nicht – die Kreativwirtschaft ist für Zürich wichtig!“

Grünen-Nationalrätin Prelicz-Huber zeigt sich zwar unterstützend, kritisiert aber insbesondere die Energieverschwendung durch Leuchtreklamen.

Die Diskussion um das Werbeverbot wird voraussichtlich auch in Zukunft ein bedeutendes Thema in der Zürcher Politik sein. Angesichts des großen Widerstands aus verschiedenen politischen Lagern bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung der Maßnahmen entwickeln wird.