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90 Sekunden vor der Landung: Flug von Gran Canaria nach Berlin scheitert an Nachtflugverbot

2025-01-08

Autor: Emma

Am Sonntag, den 5. Januar 2023, sollte der Ryanair-Flug FR2501 von Gran Canaria nach Berlin ein reibungsloser Abendflughafen werden, doch die Realität sah anders aus. Geplant war der Abflug um 19:40 Uhr, doch eine Verzögerung um 1 Stunde und 20 Minuten ließ den Flug in einen Wettlauf gegen die Zeit verpassen.

Der entscheidende Faktor? Das strikte Nachtflugverbot am Flughafen Berlin Brandenburg (BER), das besagt, dass nach Mitternacht keine Passagierflüge mehr landen dürfen. Um 23:59 Uhr befand sich der Flug bereits im Landeanflug, jedoch war die Boeing 737 Max 200 nur noch 410 Meter hoch – 3,7 Kilometer vor der Landebahn wurde dem Piloten das Durchstarten befohlen, was aufgrund der strengen Richtlinien der Deutschen Flugsicherung (DFS) notwendig scheinbar war.

Der Flug wurde nach Hannover umgeleitet und landete schließlich um 00:36 Uhr in Langenhagen. Laut einem Sprecher von Ryanair hätte der Flug 90 Sekunden nach der Mitternachtssperre landen können, was für die Passagiere erhebliche Unannehmlichkeiten zur Folge hatte: Rund drei Stunden Busfahrt von Hannover nach Berlin mussten in Kauf genommen werden.

Die Problematik der Nachflüge steht nicht nur bei Ryanair im Fokus; auch die Deutsche Flugsicherung sieht sich mit ähnlichen Fällen konfrontiert. Ein Beispiel: Im Juli 2022 war ein Eurowings-Flug von Alicante nach Berlin um Mitternacht so spät, dass der Pilot nur 90 Meter über dem Flughafen letztendlich zur Umkehr nach Hannover verpflichtet wurde. Solche Vorfälle werfen Fragen zur Planung und Organisation des Flugverkehrs auf, insbesondere in Europa, wo Nachtflugverbote häufig bestehen.

Für Reisende, die nach Berlin fliegen möchten, könnte es sinnvoll sein, sich über die Abflugzeiten genau zu informieren und gegebenenfalls alternative Fluggesellschaften oder Flughäfen in Betracht zu ziehen, um unerwartete Umleitungen und lange Wartezeiten zu vermeiden.