Der große Schlagabtausch erfolgt im November, wenn die Schweizer Bevölkerung über den umstrittenen Autobahnausbau abstimmt.

Insgesamt stehen sechs Projekte auf der Agenda, die mit stolzen 4,9 Milliarden Franken finanziert werden sollen. Die Befürworter betonen die Dringlichkeit des Ausbaus, um bestehende Verkehrsengpässe zu beseitigen und die ständig zunehmenden Staus zu reduzieren. Besonders während der Hauptverkehrszeiten erlebt man oft das frustrierende Bild von Stillstand auf den Straßen.

Die Schweiz leidet unter einem chronischen Verkehrsproblem. Im Jahr 2023 zählte das Bundesamt für Straßen (Astra) über 48.000 Staustunden, was die Wirtschaft jährlich 1,2 Milliarden Franken kostet. Daher setzen sich Bundesrat und Parlament dafür ein, diese Probleme durch den Ausbau von sechs Schlüsselabschnitten zu bekämpfen.

Geplante Standorte

An den vorgesehenen Standorten wird Folgendes geplant: - **Bern**: 8-Spur-Ausbau zwischen Wankdorf und Schönbühl - **Bern**: 6-Spur-Ausbau zwischen Schönbühl und Kilchberg - **St. Gallen**: Dritte Röhre des Rosenbergtunnels und Anbindung an den Güterbahnhof - **Basel**: Rheintunnel - **Schaffhausen**: Zweite Röhre des Fährenstaubtunnels - **Genfersee**: 6-Spur-Ausbau zwischen Le Vengeron, Coppet und Nyon

Die Befürworter, darunter auch Vertreter der Mitte-Partei, argumentieren, dass der Ausbau helfen wird, die Gemeinden von Ausweichverkehr zu entlasten und die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Sie glauben, dass der Ausbau eine Synergie zwischen Straße und Schiene schaffen kann und dass die Finanzierung aus speziellen Fonds wie dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) kommt, wo 2023 über 3,67 Milliarden Franken zur Verfügung standen.

Die Gegner des Ausbaus hingegen warnen vor den langfristigen negativen Folgen. Enthusiasten des Referendums kritisieren den Ausbau als "übertrieben, überholt und überteuert". Mit einem klaren Ja zum Klimaschutzgesetz in der Hand plädieren sie für einen Kurswechsel: Statt weitere Straßen zu bauen, sollten verstärkt Investitionen in den öffentlichen Verkehr und Radwege fließen. Der SP-Nationalrat David Roth äußerte sich folgendermaßen: "Zusätzliche Spuren lösen das Problem nicht, wie die Erweiterung eines Messie-Zimmers, das letztlich auch bald wieder überquillt."

Die Abstimmung am 24. November wird entscheidend sein, nicht nur für die Verkehrspolitik, sondern auch für die Zukunft des Klimaschutzes in der Schweiz. Wie stehen Sie zu diesem kontroversen Thema? Unterstützen Sie den Autobahnausbau oder sehen Sie dringenderen Handlungsbedarf im Bereich öffentlicher Verkehr und Klimaschutz? Ihre Meinung ist gefragt! Besuchen Sie die Abstimmung und zeigen Sie, was Ihnen wichtig ist!