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Aktuelle Entwicklungen im Syrien-Konflikt: Was du unbedingt wissen musst!

2024-12-02

Autor: Mia

Die Situation in Syrien spitzt sich dramatisch zu: Der syrische Machthaber Baschar al-Assad sieht sich einer gewaltigen Bedrohung gegenüber. Eine Allianz aus islamistischen und jihadistischen Milizen, angeführt von der Gruppierung Hayat Tahrir al-Sham (HTS), hat eine Überraschungsoffensive mit dem Namen «Abschreckung der Aggressionen» gestartet, die die syrischen Streitkräfte überrumpelt hat.

Aktuell kontrollieren die Islamisten die zweitgrößte Stadt Aleppo sowie bedeutende Gebiete im Nordwesten des Landes. In alarmierenden Nachrichten heißt es, dass russische Kampfjets erstmals seit 2016 wieder Angriffe auf Aleppo geflogen haben. Berichten zufolge wurden innerhalb von 24 Stunden durch syrische und russische Luftangriffe rund 400 Kämpfer getötet. Dies geschieht parallel zu der Einreise von etwa 200 vom Iran unterstützten Milizen aus dem Irak nach Ostsyrien, um die Assad-Regierung zu unterstützen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Zusätzlich melden lokale Quellen aus der Region Deir ez-Zor Kämpfe zwischen den syrischen Streitkräften und der SDF, einer militärischen Allianz kurdischer Volksverteidigungseinheiten. Die Lage ist äußerst unübersichtlich. Eine Quelle aus der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien beschreibt die Situation als „crazy in Rojava“.

Die HTS, die das Regiment gegen Assad anführt, wird als extrem konservativ, intolerant und autoritär wahrgenommen, übertrifft aber in Brutalität nicht die gewalttätigen Taktiken der Gruppe „Islamischer Staat“, der Syrien in den 2010er-Jahren mit Terror überzog.

Ein weiterer Akteur im Syrien-Konflikt sind die Kurden, die im Nordosten des Landes Machtpositionen beanspruchen und anscheinend das Vakuum im Machtgefüge nutzen, das durch den Rückzug loyaler Truppen entstanden ist. Laut Berichten haben sie die Kontrolle über den Flughafen von Ost-Aleppo übernommen.

Die beiden wichtigsten externen Unterstützer des Assad-Regimes, Iran und die Hisbollah, fühlen sich aufgrund der Entwicklungen im Nahen Osten und insbesondere der Situation in Israel zunehmend abgelenkt. Gleichzeitig sind die russischen Kräfte aufgrund des Ukraine-Kriegs in Schwierigkeiten geraten. Laut militärischen Quellen wurden die russischen Führer in Syrien von der Offensive überrascht, was zur Abberufung des kommandierenden Generals in Syrien, Sergej Kissel, geführt haben soll, so der Terrorismus-Experte Peter Neumann.

Die Kämpfer in Syrien haben vor, nach einem möglichen Sturz des Assad-Regimes eine extrem islamistische Regierung zu installieren. Neumann vergleicht die HTS mit transnationalen Terrororganisationen wie Al-Qaida und sieht Parallelen zu den Taliban in Afghanistan.

Sollte die Opposition gegen Assad den Bürgerkrieg in Syrien erneut entfachen, könnte dies zu einem Anstieg des Terrorismus in Europa führen. Historisch betrachtet könnte der Konflikt ähnlich wie in den 2010er-Jahren zum Magneten für Jihadisten aus aller Welt werden. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen die kommenden Tage und Wochen bringen.