Alarm im Luganersee: Fische über Wassergrenze mit gefährlichen PFAS-Chemikalien!
2024-11-14
Autor: Laura
Eine alarmierende Studie des Kantons Tessin hat ergeben, dass die Fische im Luganersee mit zu hohen Mengen von PFAS-Chemikalien belastet sind. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der erlaubte Grenzwert von zwei Mikrogramm pro Kilogramm Fisch im Durchschnitt um das Zehnfache überschritten wird – ein besorgniserregendes Signal für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.
Berufsfischer im Einsatzgebiet können jedoch aufatmen, denn ein Fang- und Verkaufsverbot steht aktuell nicht zur Debatte. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit (BLV) stellte klar, dass die Lebensmittelgesetzgebung keine rechtliche Grundlage für derartige Verbote bietet – hier können einzig die Kantone entscheiden.
Die besorgniserregenden Zahlen: Laut der Studie sind in den Luganerseefischen beeindruckende 21 Mikrogramm PFAS pro Kilogramm nachgewiesen worden. Diese Chemikalien, auch als Ewigkeitschemikalien bekannt, sind berüchtigt dafür, dass sie sich in der Umwelt und im menschlichen Körper nur sehr langsam abbauen. Zuvor hatte der Kanton Tessin bereits vor zehn Jahren ähnliche Messungen durchgeführt – seitdem hat sich die Situation nicht verbessert.
Reto Leuch vom Schweizerischen Berufsfischerverband erläutert, dass moderne Analysemethoden in der Lage sind, Schadstoffe nachzuweisen, die vor 20 Jahren unbekannt waren. Die Diskussion über PFAS und ihre Wirkung ist für die Berufsfischer zwar belastend, da sie beim Publikum Ängste schürt, doch sie hoffen auf klare wissenschaftliche Fakten und Grenzwerte.
Weltweit sind die gesundheitlichen Gefahren von PFAS gut dokumentiert. Studien deuten darauf hin, dass diese Chemikalien die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, Entwicklungsverzögerungen bei Kindern verursachen können und das Risiko bestimmter Krebsarten erhöhen. Ein Beispiel aus dem Jahre 2023 beleuchtete einen möglichen Zusammenhang zwischen Krebstoten von US-Baseballspielern und PFAS-Exposition.
Um der Gefährdung durch PFAS besser zu begegnen, plant der Bund für das kommende Jahr umfassende Analysen an tierischen und pflanzlichen Produkten, um eine nationale Übersicht zu erhalten. Diese neue Datenlage könnte dazu führen, dass strengere Grenzwerte für PFAS-Chemikalien erlassen werden. In der Europäischen Union wird sogar die Möglichkeit eines weitreichenden Verbots von PFAS-Chemikalien diskutiert.
Die Öffentlichkeit wird aufgerufen, sich über die Risiken von PFAS zu informieren und aktiv über ihren Konsum nachzudenken. Werden sich die Verbraucher von bestimmten Lebensmitteln fernhalten? Eine Umfrage zeigt, dass viele Menschen besorgt sind und möglicherweise bereit sind, auf Fisch zu verzichten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Luganersee und in den restlichen Gewässern der Schweiz weiterentwickeln wird – angesichts der gesundheitlichen Auswirkungen und der drängenden Umweltprobleme, die mit PFAS verbunden sind.