Gesundheit

Ärztin enthüllt: Warum Männer tatsächlich das 'schwache Geschlecht' sind

2025-04-07

Autor: Lara

Die Ärztin Marion Kiechle und Journalistin Julie Gorkow beleuchten in ihrem Buch "All About Men" die Gesundheitsprobleme von Männern. In einem aufschlussreichen Interview erklärt Kiechle, wie Männer ihre Lebenserwartung verbessern können und welche Faktoren für Haarausfall verantwortlich sind.

Ist ein Buch über Männergesundheit notwendig? Die Antwort von Kiechle und Gorkow ist ein klares Ja. Mit ihrem Werk möchten sie ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Herausforderungen von Männern schaffen und gängige Vorurteile aufklären. Vor allem das Thema der medizinischen Vorsorge ist ein wichtiger Aspekt, da Männer dazu tendieren, gesundheitliche Probleme zu verdrängen. Oft empfinden sie es als Schwäche, gesundheitliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, was zur Folge hat, dass Vorsorgeuntersuchungen seltener wahrgenommen werden.

Aktuell liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer in Deutschland bei 78 Jahren, während Frauen auf 83 Jahre kommen. In Ländern wie der Schweiz oder Japan liegt die Lebenserwartung für Männer sogar bei 80 bis 82 Jahren, aber Frauen leben immer noch fünf bis sieben Jahre länger. Obwohl der Unterschied in den letzten Jahrzehnten verringert wurde, bleibt es ein wichtiges Thema, dass Männer ihre Lebensgewohnheiten ändern sollten.

Eine gesunde Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Männer neigen dazu, eine ungesunde Ernährung mit zu viel Fleisch und wenig Obst und Gemüse zu bevorzugen. Ein verbessertes Essverhalten könnte die Gesundheit und somit auch die Lebenserwartung erheblich steigern. Studien zeigen zudem, dass Mönche, die einen gesunden Lebensstil pflegen, im Durchschnitt viereinhalb Jahre länger leben als ihre Geschlechtsgenossen außerhalb des Klosters.

Haarausfall ist ein häufiges Problem bei Männern, und Forschungsergebnisse zeigen, dass Rauchen eine entscheidende Rolle spielt, indem es das Risiko von Haarausfall erheblich erhöht. Aktuelle Studien aus Toronto belegen, dass Raucher eine 82 bis 96 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihr Haar zu verlieren, abhängig von der Anzahl der gerauchten Zigaretten.

Ebenso erleben Männer eine Art Andropause, die zwar langsamer und subtiler verläuft als die Wechseljahre bei Frauen, aber dennoch signifikante Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden haben kann. Ein Rückgang des Testosteronspiegels ist dafür verantwortlich und kann zu einer Vielzahl von Symptomen für Männer führen, die sich auf ihre Lebensqualität auswirken.

Zudem stellt der Druck durch soziale Medien, einen muskulösen Körper zu präsentieren, immer mehr Männer unter Stress. Dies könnte langfristig zu Störungen des Körperbildes führen. Übung ist wichtig, doch übermäßiger Sport kann kontraproduktiv sein und sogar die Spermienproduktion beeinträchtigen.

Ein weiteres Missverständnis betrifft das Immunsystem von Männern. Männer haben tendenziell ein schwächeres Immunsystem als Frauen und sind bei Infektionskrankheiten wie COVID-19 anfälliger für schwerere Verläufe. Dieses Ungleichgewicht könnte erklären, warum Männer öfter an Atemwegserkrankungen leiden und warum das Phänomen des "Männerschnupfens" existiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Männer, um ihre Gesundheit zu verbessern, einen ganzheitlicheren Ansatz zur Vorsorge und zu Lebensgewohnheiten benötigen. Ihr Buch "All About Men" bietet wertvolle Einsichten und Ratschläge, um das Bewusstsein für Männergesundheit zu schärfen.