Baschar al-Assad: Das lukrative Geschäft mit Captagon enthüllt
2024-12-11
Autor: Laura
Das Assad-Regime hat sich über Jahre hinweg mit dem Verkauf von Drogen, insbesondere der billig produzierten Aufputschdroge Captagon, finanziert. Währenddessen verbrennen Aufständische riesige Vorräte dieser Substanz und versuchen so, den Drogenhandel zu stoppen.
Captagon, ein starkes Stimulans, hat dem Assad-Regime enorme finanzielle Mittel verschafft. Laut Berichten erreichte der Handel mit dieser Droge im gesamten arabischen Raum sowie in europäischen Ländern ein beispielloses Ausmaß. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich vor etwa vier Jahren, als italienische Behörden in Neapel 14 Tonnen Captagon beschlagnahmten.
Die britische Regierung schätzte im vergangenen Jahr, dass der weltweite Handel mit dieser Droge beinahe 55 Milliarden Euro beträgt, wobei beeindruckende 80 Prozent der Produktion in Syrien stattfinden. Diese Operationen geschehen offenbar unter der Kontrolle von Baschar al-Assads Bruder Maher, der als treibende Kraft hinter dem Drogengeschäft gilt. In Analysen wird das Drogenbusiness als die „finanzielle Lebensader“ für das Regime beschrieben.
Im Jahr 2023 erließ das US-Außenministerium Sanktionen gegen zentrale Akteure der Captagon-Industrie, einschließlich zweier Cousins von Diktator Assad sowie Mitgliedern der Hisbollah, die tief in den Drogenschmuggel verwickelt sind. Diese Maßnahmen sollen den Druck auf das Regime erhöhen und den Drogenhandel eindämmen.
Das volle Ausmaß der Captagon-Industrie in Syrien könnte in naher Zukunft deutlicher ans Licht kommen, da die Truppen der Rebellen die von ihnen kontrollierten Produktionsstätten und Vertriebswege stilllegen. Das Interesse an Captagon ist in der arabischen Welt immens; trotz ihres Verbots wird die Droge nicht mit derselben Verachtung betrachtet wie Alkohol oder andere Drogen wie Cannabis und Kokain. Caroline Rose, die beim New Lines Institute ein Projekt zum Captagon-Handel leitet, betont: „Diese Droge wird häufig konsumiert, um die Leistungsfähigkeit zu steigern, etwa während Prüfungen oder in stressigen Lebenssituationen.“
Bereits im vergangenen Jahr berichteten verschiedene Medien über die Captagon-Produktion in Syrien. Laut der TAZ gibt es Hinweise, dass Maher al-Assad, der Bruder des Präsidenten und Anführer der Eliteeinheit „4. Division“, eine Schlüsselrolle im Drogenhandel spielt. Rose hebt hervor, dass die 4. Division zahlreiche Captagon-Produktionsanlagen überwacht, die sich überwiegend in regierungskontrollierten Gebieten befinden. Diese Einheit hat auch ihre Präsenz an den Grenzen zu Jordanien und Libanon massiv verstärkt, was auf einen zunehmenden Drogenhandel in der gesamten Region hinweist. Die Situation wirft ernste Fragen zur Sicherheitslage und zur Zukunft des Assad-Regimes auf, da die Drogenproduktion nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein geopolitischer Brennpunkt ist.