Beliebter Kurs für Lehrkräfte mit ausländischem Diplom: So können Sie Teil der Lösung gegen den Lehrermangel werden!
2024-11-11
Autor: Luca
Im Kanton Bern bleibt der Lehrermangel eine akute Herausforderung, insbesondere zu Beginn des Schuljahres im August, als noch 43 unbefristete Stellen ausgeschrieben waren.
Um diesem Mangel zu begegnen, hat der Kanton verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. Eine davon ist der Lehrgang an der Pädagogischen Hochschule Bern, der speziell für Personen mit ausländischem Lehrdiplom konzipiert wurde.
In einem halbjährigen Kurs werden den Teilnehmenden umfassende Kenntnisse über das hiesige Bildungssystem, den Lehrplan 21 sowie die verwendeten Lehrmittel vermittelt. Auch die Formen der Zusammenarbeit im Schweizer Schulsystem werden behandelt. Die Weiterbildung richtet sich an bereits ausgebildete und erfahrene Lehrkräfte, die jedoch noch nicht mit der Schweizer Schulkultur vertraut sind. Die einzigen Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein anerkanntes Lehrdiplom und ein Sprachlevel von B2 – das bedeutet, dass die Teilnehmenden in der Lage sind, spontane Gespräche zu führen.
Ein zentrales Problem bleibt die Anerkennung ausländischer Diplome. Letzten März startete der Kurs mit 16 Teilnehmenden aus aller Welt, wobei nach Abschluss 14 von ihnen eine Stelle im Kanton Bern finden konnten. "Wir haben die Teilnehmenden auf Klassenlehrfunktionen oder Teilzeitstellen vorbereitet", erklärt Nathalie Glauser, die Studiengangsleiterin. Jedoch zeigt die Realität, dass einige Teilnehmende auch in anderen Bereichen tätig werden, wie beispielsweise im Deutsch als Zweitsprache-Unterricht oder im heilpädagogischen Sektor.
Weniger Verdienst für ausländische Lehrkräfte
Trotz des Erfolges beim Finden von Stellen können die Teilnehmenden nicht automatisch mit der Anerkennung ihres Diploms rechnen. Dies führt dazu, dass sie weiterhin 20 Prozent weniger verdienen als Lehrkräfte mit einem Schweizer Diplom. Sie erhalten lediglich das gleiche Gehalt wie ungelernte Kräfte.
Um eine Anerkennung des ausländischen Diploms zu erhalten, ist es notwendig, diesen von der Eidgenössischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) prüfen zu lassen. Die EDK verfolgt dabei strikte Vorgaben und prüft die Gleichwertigkeit mit dem Schweizer Ausbildungsniveau.
Die Teilnehmenden streben eine vollständige Anerkennung ihres Diploms an. Viele von ihnen haben vorläufige Anerkennungen in bestimmten Fächern erhalten, jedoch möchte jeder die vollständige Anerkennung erreichen.
Der Lehrgang erfreut sich trotz der Hürden bei der Diplomanerkennung großer Beliebtheit. Glauser zeigt sich nicht überrascht: "Lehrkräfte gehören europaweit zu den drei größten Berufsgruppen, die migrieren." Für den nächsten Lehrgang haben sich bereits 26 neue Teilnehmende angemeldet, und für zukünftige Durchführungen gibt es bereits eine Warteliste.
Werden auch Sie Teil dieser dynamischen Bildungslandschaft und sichern Sie sich Ihre Chance auf eine Anstellung im Schweizer Schulwesen!