Berner Präsidium: Von Graffenried zieht sich zurück – Spannungen in der Politik!
2024-11-26
Autor: Emma
Nach zwei Amtsperioden hat Alec von Graffenried, der amtierende Stadtpräsident von Bern, angekündigt, sich aus dem Wahlkampf um das Stadtpräsidium zurückzuziehen. Dies gab er am Dienstagnachmittag in einem offiziellen Communiqué bekannt.
Seine Herausforderin, Marieke Kruit von der SP, erhielt bei der Wahl zum Stadtpräsidium am vergangenen Sonntag 46,5 Prozent der Stimmen, während von Graffenried mit 26,4 Prozent weit hinter ihr lag. "Das Ergebnis ist eine Enttäuschung für mich", äußerte er zwei Tage nach dem Wahlentscheid. Er erkennt an, dass das Resultat den Willen einer Mehrheit der Stimmberechtigten widerspiegelt, die eine Stadtpräsidentin wünscht, und gratulierte Kruit zu ihrem neuen Amt.
Von Graffenried, 62 Jahre alt, wird weiterhin als einfaches Mitglied der Stadtregierung tätig sein, nachdem er am Sonntag auf der Rot-Grün-Mitte-Liste als Gemeinderat gewählt wurde. Er versucht, die Situation positiv zu sehen und betont, dass er Abwechslung im Leben schätzt. "Durch diesen Wechsel kann ich ein neues Kapitel aufschlagen."
Künftig werden Kruit und von Graffenried ab Januar im selben Gremium in einer neuen Konstellation zusammenarbeiten. Ob diese Zusammenarbeit gelingen kann, bleibt abzuwarten. Von Graffenried zeigte sich jedoch optimistisch und betonte, dass er bereits erfolgreich mit Kruit zusammengearbeitet habe. Es gebe keinen Grund, warum diese Zusammenarbeit nicht weiterhin gut klappen sollte.
Trotz dieser positiven Äußerungen war die Entscheidung für ihn nicht einfach. In der Vergangenheit hatte er die SP scharf kritisiert und moniert, dass ihr Vorgehen als "intransparent" wahrgenommen werde. Ein Blick zurück zeigt, dass von Graffenried selbst 2016 in die politische Offensive ging und das Amt des Stadtpräsidenten von der SP übernahm.
Nun, nach acht Jahren, wird er seine Präsidialdirektion im Erlacherhof räumen und diese Mitte Dezember an Marieke Kruit übergeben. "Ich bin dankbar für acht wunderbare Jahre an der Spitze von Bern", resümierte der abtretende Stadtpräsident mit Anerkennung für die vergangenen Jahre in seinem Amt.
Seine politische Karriere wird dennoch fortgesetzt – nun als Gemeinderat in einer der vier Direktionen. In seiner neuen Rolle hat er die Möglichkeit, als Dienstältester bei der Verteilung der Direktionen eine bequeme Position einzunehmen. Bereits signalisiert er, dass er sich gut vorstellen könne, in die Tiefbaudirektion zu wechseln, die bisher von Kruit geleitet wurde.
In seiner eigenen Partei, der GFL, wird der Rückschlag gegen die SP nicht gut akzeptiert. Manuel C. Widmer, ehemaliger Stadtratspräsident, äußerte sich auf der Plattform X kritisch zu dem SP-Ansatz: "Den amtierenden Stadtpräsidenten abwählen, weil er keine Frau ist? Das könnte man machen, aber sollte man nicht. Das ist nicht gut für die Kontinuität, nicht gut für Bern."
Bei der Wahl um das Stadtpräsidium hat niemand die absolute Mehrheit erreicht, weshalb normalerweise ein zweiter Wahlgang stattfinden müsste. Doch alle anderen Kandidaten ziehen sich nun zurück, sodass kein zweiter Wahlgang erforderlich ist. Mit den Glückwünschen von Melanie Mettler (GLP) und Ursina Anderegg vom Grünen Bündnis hat sich die Situation entschieden: Marieke Kruit wird somit als neue Stadtpräsidentin still gewählt und wird mit frischen Ideen die Leitungen in Bern übernehmen.
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