Börse: Während überall Aktionäre Top-Renditen feiern, bleibt die Schweiz zurück
2024-12-31
Autor: Laura
Während Investoren weltweit hohe Renditen genießen, müssen Schweizer Anleger auf der Stelle treten. Der Swiss-Market-Index (SMI) konnte im Jahr 2024 zwar um etwa 4 Prozent zulegen, bleibt jedoch weit hinter den Erwartungen und den langfristigen Durchschnittsrenditen von 7,7 Prozent pro Jahr zurück. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Schweiz in den vergangenen Jahren von den Renditen ihrer großen Unternehmen lebte.
Im Gegensatz dazu erlebten die US-Börsen ein großes Comeback. Der S&P-500-Index, der die 500 bedeutendsten Unternehmen in den USA abbildet, verzeichnete im Jahr 2024 einen Anstieg von beeindruckenden 25 Prozent. Diese massive Steigerung ist nicht nur ein Glücksfall, sondern auch das Ergebnis der außergewöhnlichen Leistungen von nur sieben Aktien, die gemeinsam als die „Glorreichen Sieben“ bekannt sind: Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Tesla. Diese Unternehmen trugen maßgeblich zur Gesamtperformance bei.
In der Schweiz hingegen konnten die Schwergewichte des SMI, darunter Nestlé, Novartis und Roche, ihren Einfluss nicht wie gewohnt ausüben. Die Aktien von Roche fielen 2023 um 28 Prozent, und Nestlé sorgte 2024 für ein vergleichsweise schlechtes Abschneiden des Marktes. Hätten diese drei „Musketiere“ besser abgeschnitten, wäre die SMI-Performance verstärkt worden.
Die Volatilität der Märkte in der Schweiz ist angesichts der globalen Trends nicht überraschend. Auch in anderen europäischen Märkten, wie dem deutschen DAX, können ähnliche Muster beobachtet werden. Hierbei tragen einige Schlüsselunternehmen, wie SAP, zur gesamten Indexperformance bei und lassen schwächere Unternehmen in den Hintergrund treten.
Ein besorgniserregendes Phänomen ist die Konzentration von Gewinnen und die Abhängigkeit von wenigen Schlüsselaktien. Dies hat zu einer Diskussion über den Trend zur passiven Indexierung geführt. Viele Anleger setzen zunehmend auf Indexfonds, da diese eine kostengünstige Möglichkeit bieten, in verschiedene Märkte zu investieren. Die Forschung zeigt allerdings, dass über lange Zeiträume hinweg nur eine kleine Anzahl von Aktien langfristig überdurchschnittliche Renditen erzielt.
Die Ergebnisse der Finanzmarktforschung von Hendrick Bessembinder heben hervor, dass 51 Prozent der Aktien, die zwischen 1925 und 2023 an den US-Börsen gehandelt wurden, negative Gesamtrenditen aufwiesen. Ein besonders herausragendes Beispiel ist die Altria Group, deren Strom aus einst bescheidenen Investitionen in Tabak exponentiell anwuchs.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass während weltweit von Renditen geschwärmt wird, die Schweiz dringend nach Lösungen suchen muss, um wieder auf den Weg des Wachstums zurückzukehren. Anleger stehen vor der Herausforderung, ihre Strategien neu zu überdenken und angebotene Renditen mit Bedacht zu wählen.