Sport

Chris McSorleys Vision einer National League mit 18 Teams

2025-03-28

Autor: Lara

Chris McSorley, der 63-jährige Hockeyexperte aus Sierre, strahlt Optimismus aus und hat eine kühne Vision: eine National League mit 18 Teams. In seinen Augen sind die Aufstiegschancen für Visp realistisch und er sieht Parallelen zu den Bedingungen im Tessin. Es mag heute wie eine Utopie erscheinen, aber bis Ende der 2020er Jahre könnte es Realität werden, dass zwei Teams aus dem Wallis in der höchsten Liga spielen.

Ab dem 1. April tritt Visp gegen Ajoie an, um einen Platz in der National League zu kämpfen und ein möglicher Aufstieg wäre alles andere als ein Aprilscherz. Chris McSorley verfolgt intensiv die Liga-Qualifikation, während er gleichzeitig ein Referendum zur Fortführung eines 80-Millionen-Stadionprojektes in Sierre vorbereitet. Sein Ziel ist es, bis 2028 ein aufstiegsfähiges Team aufzubauen.

McSorley ist überzeugt, dass Visp die nötigen Chancen hat, auch wenn Ajoie auf dem Papier talentierter ist. „Der entscheidende Aspekt in einer solchen Serie ist nicht unbedingt das Talent, sondern die Spielweise. Visp spielt eine ganz andere Art von Hockey als Ajoie gewohnt ist. Dies kann dazu führen, dass die Spieler von Ajoie verunsichert werden“, erklärt McSorley. Die Strategie von Heinz Ehlers könnte sich als entscheidender Faktor erweisen und Ajoie unter Druck setzen.

Die positive Einstellung von McSorley wird noch deutlicher, wenn er von den potenziell blühenden Hockeylandschaften spricht: „Im Idealfall hält sich Visp in der National League, bis auch wir aufsteigen. Dann haben wir eine ähnliche Hockeybegeisterung wie im Tessin mit Ambri und Lugano.“ Er glaubt, dass sowohl in Sierre als auch in Visp ein NL-Team finanzierbar sein sollte, da die beiden nicht wirtschaftlich konkurrieren würden.

Ein Blick auf die wirtschaftlichen Daten zeigt, dass das Wallis mit mehr als 365.000 Einwohnern eine stärkere demografische Basis hat als das Tessin. Beide Kantone teilen sich zudem eine lange Tradition der kreativen Projektfinanzierung. Zuletzt haben sich die Walliser Clubs unter McSorleys Leitung zu einer Ausbildungsakademie zusammengeschlossen, wobei Visp bisher noch nicht dabei ist. „Ohne ein Team in der höchsten Juniorenliga verlieren wir die besten Talente, die in andere Städte abwandern“, sagt McSorley und betont, wie wichtig eine Akademie ist, um die heimischen Talente zu halten.

Die Idee einer stärkeren Hockeystruktur im Wallis ist nicht absurd, sondern könnte durchaus in greifbare Nähe rücken. Der bestehende Kooperationsvertrag zwischen der National League und dem Verband begrenzt die Anzahl der Teams auf maximal 14, aber der Vertrag läuft Ende der Saison 2026/27 aus, und die Zeit ist reif für eine umfassende Reform. Profihockey gehört zu den wachsenden Bereichen der Unterhaltungsindustrie und benötigt dringend eine Expansion, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Perspektive, die National League auf 18 Teams aufzustocken, ist längst überfällig und könnte die wirtschaftliche Basis des Profihockeys stark stärken. Es wäre eine historische Chance, die Hockeylandschaft in der Schweiz grundlegend zu verändern und Teams wie Visp, Sierre, La Chaux-de-Fonds und Basel eine Plattform zu bieten, auf der sie sich weiterentwickeln können.

Sollte Visp nicht gegen Ajoie bestehen, darf dies nicht als Rückschlag aufgefasst werden, sondern als Ansporn, weiterzukämpfen und die Vision von Chris McSorley umzusetzen – denn jeder große Fortschritt beginnt mit einem mutigen Gedanken.