Gesundheit

Covid-19 hinterlässt dauerhafte Schäden an der Gehirnfunktion

2024-09-30

Autor: Nina

Jüngst wurden zwei bedeutende Studien veröffentlicht, die beleuchten, in welchem Ausmaß Covid-19 die kognitiven Funktionen beeinträchtigen kann. Eine maßgebliche Untersuchung, durchgeführt von Dr. Greta Wood und Dr. Brendan F. Sargent vom Institute of Infection, Veterinary and Ecological Sciences der University of Liverpool, erschien im Fachjournal ‚Nature Medicine‘. Die Forscher analysierten die langfristigen kognitiven Defizite von Patienten, die wegen Covid-19 stationär behandelt wurden.

In die Studie wurden 351 Covid-19-Patienten einbezogen und deren klinische Daten mit denen von 2927 geeigneten Kontrollpersonen verglichen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 54 Jahre, und nur 19 Prozent hatten einen Impfschutz.

Die Ergebnisse sind alarmierend: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Patienten litten während des Krankenhausaufenthalts unter neurologischen oder psychiatrischen Komplikationen. Diese Gruppe wurde als ‚Neuro-Covid-Gruppe‘ definiert, während die anderen Patienten als ‚Covid-Gruppe‘ eingestuft wurden, die keine neurologischen Komplikationen aufwiesen, trotz leichterer Covid-19-Verläufe.

Ein Jahr nach der Entlassung zeigten die Covid-19-Patienten weiterhin globale kognitive Defizite im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Defizite waren in Verbindung mit erhöhten Biomarkerkonzentrationen im Blut, die auf Hirnschäden hinweisen, darunter die leichte Neurofilamentkette (NfL) und Tau, sowie das saure Gliafaserprotein (GFAP), das von Astrozyten ausgeschüttet wird. Diese kognitiven Einschränkungen entsprechen den Effekten, die typischerweise mit 20 Jahren normalem Altern assoziiert sind.

Zusätzlich stellte sich heraus, dass der Schweregrad der Covid-Erkrankung, postakute psychiatrische Symptome und eine Vorgeschichte von Enzephalopathien signifikante kognitive Defizite verstärkten. Bemerkenswert ist auch, dass die subjektiven kognitiven Empfindungen der Patienten mit objektiven Messungen übereinstimmten, was die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht.

Die Nachbeobachtungen zeigen einen langsamen Erholungsprozess, doch die Verbesserung stagnierte nach einer anfänglichen Phase der Genesung. Experten warnen, dass diese langfristigen kognitiven Beeinträchtigungen nur die Spitze des Eisbergs darstellen könnten, was die Auswirkungen von Covid-19 auf die öffentliche Gesundheit und die Notwendigkeit weiterer Forschungen angeht. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse zukünftige Studien über die langfristigen Folgen von Covid-19 liefern werden.