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Das Ende der Assad-Dynastie: Der Fall Baschar al-Assad und die Geschichte seiner Familie

2024-12-10

Autor: Nina

Die al-Assads: Ein Machtspiel über fünf Jahrzehnte

Der Sturz von Baschar al-Assad markiert das Ende einer 54 Jahre andauernden Diktatur, die das Schicksal Syriens geprägt hat. Die Herrschaft des Assad-Clans begann 1970 mit Hafiz al-Assad, der durch einen Amtssturz an die Macht kam und sein Land mit eiserner Hand regierte. Sein ältester Sohn Basil war ursprünglich als Nachfolger vorgesehen, doch sein tragischer Tod 1994 brachte eine Wendung in der dynastischen Nachfolge.

Ab 2000 übernahm Baschar al-Assad, anfangs als Reformator gefeiert, die Regierung. Doch auch er führte eine brutal repressives Regime, das mit dem Ausbruch des Arabischen Frühlings 2011 konfrontiert wurde, als friedliche Proteste gegen seine Herrschaft gewaltsam niedergeschlagen wurden.

Hafiz al-Assad: Der Beginn einer Diktatur

Hafiz al-Assad, geboren 1930 in einer armen Alawitenfamilie, wurde der erste Diktator seiner Familie. Nach seiner militärischen Ausbildung in Homs stieg er rasch in der Baath-Partei auf und übernahm 1970 die Macht durch einen Putsch gegen Salah al-Jadid. Während seiner Herrschaft bereitete Hafiz die syrischen Streitkräfte mit Hilfe Moskaus erheblich auf und schreckte nicht davor zurück, die Opposition mit brutalen Maßnahmen zu unterdrücken, was im Massaker von Hama 1982 mündete, bei dem Zehntausende starben.

Baschar al-Assad: Der Doktor, der zum Diktator wurde

Nach dem Tod seines Vaters 2000 wurde Baschar al-Assad unter dem Vorwand gewählt, er sei der neue Hoffnungsträger Syriens. Ursprünglich als Arzt und Augenarzt ohne politische Ambitionen bekannt, schien er zunächst das Potenzial zu haben, das Land zu reformieren. Sein Projekt des „Damaszener Frühlings“ 2001, das eine Phase der vorsichtigen Liberalisierung einleitete, wurde jedoch rasch durch verstärkte Repression und Verhaftungen der Opposition eingestellt.

Der Bürgerkrieg: Eine Tragödie ohne Ende

2011 brach in Syrien ein Bürgerkrieg aus, der als direkte Reaktion auf die brutalen Repressionen gegen friedliche Demonstrationen verstanden werden kann. Der Konflikt hat zu einer humanitären Katastrophe geführt, bei der über eine halbe Million Menschen starben und Millionen andere vertrieben wurden. Die zunehmend radikale militärische Reaktion von Baschar al-Assad führte zur Intervention Russlands im Jahr 2015, die ihm half, an der Macht zu bleiben.

Die Herrschaft von Baschar: Von Reformen zur Tyrannei

Baschar al-Assad schaffte es, vier Amtszeiten zu überstehen, und obwohl internationale Wahlbeobachter seine Wahlen als alles andere als fair bezeichneten, gelang es ihm, das Regime zu behaupten. Er nutzte die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zu seinem Vorteil, indem er sich sowohl auf den Iran als auch auf Russland stützte.

Das Verhältnis zu seiner Frau: Asma al-Assad

Mit der Heiratsankündigung an Asma Fawwaz al-Achras, eine syrisch-britische Finanzanalystin, trat eine neue Figur in die Öffentlichkeit: Asma wurde kurz als „Lady Di des Orients“ bezeichnet. Doch mit dem Wiederaufstieg des Regimes und der Brutalität der Herrschaft ihres Mannes heuerte auch ihr Ruf. Inzwischen ist sie für viele Syrer zur „First Lady der Hölle“ geworden, ein Zeichen dafür, wie sehr sich die öffentliche Wahrnehmung gewandelt hat.

Maher al-Assad: Der skrupellose Bruder

Maher al-Assad, der jüngere Bruder von Baschar, gilt als impulsiv und skrupellos. Trotz seiner Reputation als gewalttätiger Machthaber und brutalster Verfolger der Opposition bleibt er im Hintergrund. Gerüchte über seine maßgebliche Rolle in den Repressionen und sogar chemischen Einsätzen werfen ein dunkles Licht auf die gesamte Regierungsfamilie.

Blick in die Zukunft: Ein Land gefangen in der Dunkelheit

Die Zukunft Syriens bleibt angesichts der anhaltenden Repression, der wirtschaftlichen Herausforderungen und der internationalen Isolation ungewiss. Während die Welt den Fall des Assad-Regimes erwartet und auf einen Wandel hofft, ist das Land weiterhin in einem tiefen Bürgerkrieg gefangen, und die Rückkehr zu Frieden und Stabilität ist noch lange nicht in Sicht.