Wissenschaft

Leibniz-Preis: Forscherinnen und Forscher erhalten je 2,5 Millionen Euro

2024-12-11

Autor: Lukas

Der Leibniz-Preis gehört zu den größten Forschungsförderpreisen in Deutschland und erkennt herausragende wissenschaftliche Leistungen an. In diesem Jahr vergab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 an vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler, die je mit 2,5 Millionen Euro ausgezeichnet werden.

Die Preisträger setzen ihre Forschungsmittel für innovative Projekte ein, die einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft leisten können. Insgesamt kommen die Preisträger aus verschiedenen Disziplinen: zwei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, vier aus den Lebenswissenschaften, drei aus den Naturwissenschaften und einer aus den Ingenieurwissenschaften.

Lebenswissenschaften

Professor Dr. Volker Haucke vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin ist bekannt für seine Forschung zu Nervenzellen. Er untersucht Mechanismen, die für die Funktion dieser Zellen verantwortlich sind. Seine Arbeiten könnten zur Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs führen, was große Hoffnungen weckt.

Professorin Dr. Ana Pombo vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin erforscht die 3D-Organisation von chromosomaler DNA. Ihr Ansatz ist entscheidend, um zu verstehen, wie Zellen ihre genetischen Informationen enorm komprimieren können, was relevante Erkenntnisse für Krebs- und Genforschung liefert.

Professorin Dr. Maria-Elena Torres-Padilla vom Helmholtz Zentrum in München leitet wichtige Forschungsarbeiten zur Zellplastizität. Ihr Fokus auf epigenetische Prozesse, die durch Umweltfaktoren beeinflusst werden, könnte wegweisende Erkenntnisse für regenerative Medizin und Therapien gegen Krankheiten liefern.

Professor Dr. Robert Zeiser vom Universitätsklinikum Freiburg erhält den Preis für seine Expertise in der Behandlung von Blutkrebs. Seine Forschungen zur Transplantatabstoßung und zur Immuntherapie haben das Potenzial, die (Krebs)therapie signifikant zu verändern.

Naturwissenschaften

Professorin Dr. Bettina Valeska Lotsch vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart widmet sich der Erforschung neuer Materialien für nachhaltige Energie. Ihre Arbeiten haben das Potenzial, die Effizienz von Solarzellen drastisch zu verbessern und damit zur Energiewende beizutragen.

Professor Dr. Wolfram Pernice von der Universität Heidelberg ist führend im Bereich neuromorphes Computing. Er strebt an, Computer zu entwickeln, die ähnlich wie menschliche Gehirne arbeiten, was die Effizienz von Datenverarbeitung revolutionieren könnte.

Professorin Dr. Angkana Rüland von der Universität Bonn arbeitet in der mathematischen Analyse. Ihre Forschung könnte entscheidende Fortschritte in der Materialwissenschaft ermöglichen, insbesondere bei der Entwicklung neuer magnetischer Materialien.

Geistes- und Sozialwissenschaften

Professor Dr. Hannes Leitgeb von der LMU München beschäftigt sich mit mathematisch-analytischer Philosophie. Seine Arbeiten über unbestimmte und vage Begriffe können tiefere Einsichten in die Philosophie und deren Anwendung in anderen Wissenschaften bieten.

Professor Dr. Michael Seewald von der Universität Münster untersucht die Wandelbarkeit dogmatischer Überzeugungen. Seine Studien fördern den Dialog zwischen unterschiedlichen Strömungen im Katholizismus und könnten zu einer vertieften Zusammenarbeit beitragen.

Ingenieurwissenschaften

Professor Dr. Daniel Rüklert von der TU München wird für seine bedeutenden Beiträge zur Künstlichen Intelligenz und deren Anwendung in der Medizin ausgezeichnet. Besonders hervorzuheben sind seine Entwicklungen im Bereich bildgebender Verfahren, die potenziell die Diagnostik revolutionieren.

Verleihung der Preise

Die Preise werden am 19. März 2025 in einer festlichen Zeremonie in Berlin überreicht. Seit 1986 werden jährlich bis zu zehn Preise vergeben, die zum Ziel haben, die Wissenschaft in Deutschland entscheidend voranzubringen. Bislang sind insgesamt 428 Leibniz-Preise verliehen worden. Es ist auch spannend zu beobachten, dass einige Preisträger nach ihrer Auszeichnung mit dem Leibniz-Preis auch den Nobelpreis erhalten haben, was die Bedeutung dieses Preises unterstreicht.